Bist du krank, Berni Bär?

Schlagwörter

• Emanzipation
• Krankheit
• Tiere

Teaser

Bernie Bär muss nur mal niesen, und alle anderen Tiere erproben an ihm ihre Hausmittel gegen alle möglichen Krankheiten. Bernis Protest geht in den Pflegebemühungen völlig unter. Irgendwann wird es dem Bären aber zuviel und er wehrt sich lautstark. Mit Erfolg!

Beurteilungstext

Ein Bilderbuch, das wirklich etwas zu erzählen hat für ganz kleine, aber auch für größere Bilderbuchfans. Die Geschichte bietet mehrere Ebenen an: einmal die lustigen Pflegeaktivitäten an Berni Bär auch für ganz kleine, zum anderen die Rolle des Opfers für die größeren Kinder. Wie viel muss ich ertragen, wann kann ich mich wehren, wann werde ich gehört? Sich zu trauen, Menschen, die es ja nur gut meinen, die Zähne zu zeigen, ihnen Einhalt zu gebieten, dazu ermutigt dieses Buch. Eine wichtige Aufgabe in der Kindererziehung! Und wenn diese Aufgabe von solch einem ansprechenden Bilderbuch übernommen wird, sollte dieses Buch eigentlich in jedem Kinderzimmer stehen. Die Bilder sind schön anzuschauen, bunt und lebendig, sind auch zum bloßen Erzählen geeignet, so gut bringen sie die Geschichte rüber. Es gibt viel zu sehen, die Tiere haben eine wundervolle Mimik. Ob es das Entsetzen des Bärs vor der scheußlichen Medizin ist oder die Freude im Gesicht der eifrigen Helfer. Der Text enthält viel Wörtliche Rede - die Tiere sagen, was sie machen werden, kündigen ihre Pflegeaktivitäten an. Sehr lebendig wird erzählt, was wir auf den Bildern sehen. Text und Bild sind schlüssig und wirken auf mich, wie wenn sie von einem einzigen Autor wären, eine gelungene Zusammenarbeit der beiden! Auf den Bildern gibt es aber immer noch viel mehr zu entdecken, als der Text erzählt. Das Bilderbuch weckt Verständnis für den Nächsten, ermöglicht den Perspektivenwechsel. In einer insgesamt sehr warmherzigen Atmosphäre geht es einem trotzdem schlecht, ohne dass die anderen es merken. Das Bilderbuch öffnet die Perspektive für den anderen, das Gegenüber, was für kleine Kinder doch recht schwierig nachzuvollziehen ist. Aber bei Berni Bär kann jeder mitfühlen und mitleiden und sich vielleicht dann auch an selbst erlebte, besser gesagt erlittene Hilfestellungen ach so lieber Menschen erinnern.