Bionik

Autor*in
Zeuch, Martin
ISBN
978-3-7886-1509-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Reimann, Eberhard
Seitenanzahl
48
Verlag
Tessloff
Gattung
Ort
Nürnberg
Jahr
2006
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In sieben Kapiteln lernen Kinder, wie viel Wissenschaftler von der Natur und ihren Lebewesen lernen können. Prinzipien der Natur, die die noch neue Wissenschaft Bionik in technische Produkte (z.B. im Flugzeug- und Maschinenbau) umsetzt, werden in diesem Sachbuch vorgestellt. Die jungen Leser erfahren wie die Erfindung des Klettverschlusses beim Ausführen eines Hundes ihren Anfang nahm, und wie wir Menschen uns das Reinigen ohne Reinigungsmitteln von einer asiatischen Pflanze abschauen können.

Beurteilungstext

Die vier- bis zehnseitigen Kapitel zeigen, dass man eines Tages vielleicht Schränke ohne Schrauben an Wände befestigen kann, wenn man die Fähigkeit des an der Decke laufenden Geckos auf die Technik überträgt. Oder wie die frühen Bioniker wie Lilienthal sich den Vogelflug beim Bau ihrer Flugapparate zu nutze machten. Beim Maschinenbau können Bioniker von Bäumen und Knochen lernen, und so Bauteile wachsen lassen. Und das Laufen von Tieren und des Menschen dient als Vorbild für Laufroboter.

Die für die Was-ist-Was-Reihe typische Erarbeitung eines Sachverhaltes pro Kapitel ist durch die Beantwortung gestellter Fragen zwar gegeben, jedoch stellen die Fragen eher Zwischenüberschriften des Fließtextes in Frageform dar. Die Fragen und deren Antwort ist zwar eine in sich geschlossenen inhaltliche Einheit, jedoch bauen die Fragen im Fließtext pro Kapitel aufeinander auf, und so sind Frage und Antwort nicht alleine gesehen zu verstehen. Die Fragen verstehen sich nur durch das Lesen des vorherigen Textes.

Layout:
Ergänzende Informationen, die das Thema des Fließtextes vertiefen, stehen mit einer Länge von bis zu 90 Wörtern auf der Doppelseite einspaltig rechts (linke Seite) oder links (rechte Seite) neben dem zweispaltigem Fließtext. Die ergänzenden Informationen zeigen beispielhaft technische Verbesserungen aufgrund pflanzlicher und tierischer Grundlage, erzählen von der praktischen Bionik-Forschung und der Arbeit eines Bionikers Oft werden die einspaltigen Ergänzungsinformationen von Fotos und Abbildungen ergänzt.
Zwar sind diese Infos fett geschrieben, jedoch kleiner als die Schrift des Fließtextes. Für 1. - 2. Klässler z. T. auch Drittklässler sind sie schwer vom Fließtext zu unterscheiden. Das heißt, das lesende Auge wird durch die zusätzliche Spalte vom Lesen des größer geschriebenen Fließtextes abgelenkt. Vielleicht sollte man die einspaltigen Ergänzungsinformationen gegebenenfalls beim Lesen zu halten, oder zu kleben.
Des Weiteren finden sich auf den Doppelseiten zusätzlich Abbildungen, Fotos und Diagramme. Sie ergänzen, vertiefen und verbildlichen ausdrucksstark den Text. Sie passen sich inhaltlich und optisch sehr gut in das Seitenlayout der Doppelseite ein. Die Abbildungen, Fotos, Diagramme ... sind mit ihren kurzen (bis 20 Wörter) Bildunterschriften für Leseanfänger und Leseschwache jedoch nicht geeignet, u. a. weil die Wörter zeilenübergreifend getrennt werden.

Textverständnis:
Sowohl die Wortwahl, sprich das Verwenden von Fachbegriffen als auch Satzgefüge und Formulierungen verlangen von dem Leser ein gutes Textverständnis. Das bedeutet, dass auch Leseschwache und Lesedesinteressierte Probleme mit dem Verstehen des Textes haben werden. Die Länge der Texte/Antworten pro Frage ist mit bis zu 200 Wörtern mit vielen zeilenübergreifenden Worttrennungen, und einer teilweise vorkommenden Verteilung der wortreichen Antwort auf zwei Spalten frühestens für Schüler ab Klasse 4 geeignet. Generell können auch durchschnittliche 3. Klässler die Lesemenge bewältigen, jedoch schon durch die oben erwähnte Notwendigkeit den Fließtext pro Kapitel als Ganzes zu sehen, ist die Textmenge oft viel zu umfangreich für diese Altersgruppe. Ab 5. Klasse können sich Schüler den Fließtext eines Kapitels erarbeiten. Um das Buch auch schon vorher in der Klasse einzusetzen oder auch für die private Nutzung bietet sich das abwechselnde Lesen von Schüler und Erwachsener (Lehrer, Erzieher, Eltern) an.

Experimente:
Doppelseitig in der Mitte des Buches wiederholen drei Experimente den Inhalt der beiden Kapitel “Oberflächeneffekte” und “Fliegen wie die Vögel”. Die Durchführung der Experimente zur Selbstreinigung und der Zanonia-Gleiter verlangen ein gutes Textverständnis. Erst- bis Drittklässer benötigen aufgrund der umfangreichen Experimentieranleitungen und der Formulierungen im Text die Unterstützung eines Erwachsenen, um zu experimentieren und damit selbst zu erfahren.

Das Buch kann als Einstieg bzw. zur Ergänzung des Experimentierens im Sachunterricht und naturwissenschaftlichen Unterricht hilfreich sein. Sind die Texte für Leseanfänger zu schwierig bieten die Texte in Frage-/Antwortform dem Lehrer, Erzieher, den Eltern die Möglichkeit die theoretischen Grundlagen den Kindern in kurzen, kindgerechten Texten verständlich zu machen. Auch innerhalb des Fließtextes besonders bei den Vorbildern aus dem Alltag gibt es einige nicht explizit gekennzeichnete Beispiele, die Kinder ihre Lebenswelt bionisch erfahrbar machen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von spe.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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