Bin doch kein Angsthase

Schlagwörter

• Angst

Teaser

Du musst eine schwierige Situation meistern? Kein Problem! Weißt du warum?

Beurteilungstext

Der Protagonist hat viele schwierige Situationen zu bewältigen. Da ist die stark befahrene Straße, die überquert werden muss, der Sprung vom Drei-Meter-Brett, plötzlich allein im Supermarkt, ein fürchterlich brüllender Löwe im Zoo, irgendetwas Glitschiges im Meer, das man am Bein spürt, das schreckliche Gewitter und mitten in der Nacht ein fürchterlicher Schatten an der Wand. Niemals hat er Angst, sondern fragt: „Weißt du warum?“ Die Antwort lautet: „Bin doch kein Angsthase! Hab' doch mein Kuscheltier dabei."

Das Bilderbuch kommt mit wenig Text aus. Die durchgängig in Großbuchstaben verfassten Sätze beschreiben jeweils auf einer Doppelseite die Situation mit der Tatsache, der Protagonist habe keine Angst und fragt, ob der Leser/Zuhörer weiß, weshalb.
Auf der darauf folgenden Doppelseite steht jeweils die Aussage, er sei doch kein Angsthase, weil er sein Kuscheltier dabei habe. Die Sätze „Aber Angst hab' ich keine!“; „Weißt du warum?“; „Bin doch kein Angsthase!“ und „Hab' ja mein Kuscheltier dabei!“ wiederholen sich wortwörtlich bei den vier ersten Schilderungen. Dann folgt: „Mittlerweile weißt du warum“, der Name Dudu des Kuscheltiers und die Frage: „Und deins?“ Ab jetzt wird der Leser/Zuhörer direkt ins Geschehen mit einbezogen.

Bis zur vorletzten Szene hilft Dudu dem Protagonisten, die Situation zu meistern. Als er jedoch mitten in der Nacht aufwacht und sich Schatten an der Wand bewegen, sieht die Lösung etwas anders aus. Dudu und er haben keine Angst, „…weil Menschen, die mich lieb haben, immer für mich da sind. Wenn ich sie brauche.“… Man sieht ihn und Dudu im Bett zwischen zwei Erwachsenen liegen. Seine vertrauten Bezugspersonen.

Bei den Illustrationen sind ausschließlich die Farben gelb, rot, grau und schwarz gewählt worden. Die einzelnen plakativen Bildelemente werden schwarz konturiert und haben selten eine Binnenstruktur. Schattenwirkung wird durch grau erzielt, wobei ebenso wie bei größeren Flächen der Pinselduktus sichtbar bleibt. Der Illustrator verzichtet auf zu viele Details, wodurch die Bilder auch für den jungen Betrachter gut verständlich werden.
Das Kuscheltier erscheint immer erst auf der Seite, wenn betont wird, dass der Protagonist doch kein Angsthase sei. Bezeichnenderweise handelt es sich bei dem Kuscheltier um einen Hasen.

Die Sprache sowie die Zeichnungen sind besonders für kleine Kinder ansprechend. Viele der dargestellten Szenen kommen im Leben der Kinder vor und sie können sich deshalb in die Figur hineinversetzen. Wie gut es ist, jemanden an seiner Seite zu haben, der Trost spendet und auf den man sich immer verlassen kann! Allerdings können bei ganz großen Ängsten, die bewältigt werden müssen, nur die lieben und vertrauten Menschen helfen, die der Situation gewachsen sind.

Die Geschichte ist zum Mut machen gut geeignet und bietet zusätzlich eine Lösung an, nämlich, dass es meist reicht, sich an einer Sache festhalten zu können, wie in diesem Fall am Kuscheltier. Durch den sich wiederholenden Text kann das Kind schnell die Sätze mitsprechen und fühlt sich direkt angesprochen.
Die Geschichte ist eindrucksvoll erzählt und genauso gelungen in Szene gesetzt.