BIG
- Autor*in
- Geus, Mireille
- ISBN
- 978-3-8251-7561-0
- Übersetzer*in
- Barendrecht, MonicaCharpey, Thomas
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- van Hout, Mies (Umschlagillu.)
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- Urachhaus
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 11,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Während Lizzy von Big und ihrer scheinbaren Freundschaft erzählt, wird ihr langsam bewusst, dass sie selbst für ihr Tun und Lassen verantwortlich ist.
Beurteilungstext
Vor Lizzys Augen taumelt die Welt immer ein wenig - darum wird sie oft auch Dizzy genannt. Lizzys Wunschvorstellung ist klar umrissen: Sie will träumen, möglichst wenig an dem teilnehmen, was um sie herum geschieht und am liebsten davor die Augen verschließen. Doch dann kommt Big auf sie zu, ein dickes Mädchen mit blonden Locken, gaukelt ihr Freundschaft vor und vereinnahmt sie für ihre Absichten. Lizzys Leben gerät aus den Fugen, denn mit Big befreundet zu sein bedeutet, auf ihre Pläne einzugehen, die Lizzy nicht durchschauen kann und sie in kriminelle Handlungen verwickelt.
Was in der verträumten Lizzy vor sich geht, die erst allmählich lernt, “den Dingen ins Auge zu sehen und abzuschalten”, sich auch einmal verweigern und zum Schluss “Punkt” sagen kann, das schildert sie selbst in der aus dem Niederländischen übersetzten Erzählung mit dem Namen “BIG” als Titel. Dass die Geschichte von Anfang an die Leser in ihren Bann zieht, ist einem Kunstgriff der Autorin Mireille Geus zu danken, der darin besteht, dass sie das erzählende Ich in einem “Vernehmungszimmer” gegenüber einer Kommissarin, die insistierendes Nachfragen vermeidet, sich nach und nach bewusst werden lässt, was mit ihr geschehen ist. Dabei gewinnt Big, die Titelfigur, mit ihren Hintergedanken, ihren überspielten Komplexen und Verführungsstrategien, sowie durch einen Blick in ihre familiäre Misere immer deutlichere Konturen. Den Lesern tritt ein Mädchen vor Augen, das Kritik nicht verträgt und gewalttätig wird, das aber “sehr gut Klavier spielen (kann) - schön und hässlich”, bezaubernd und abschreckend zugleich, das jeden um den Finger wickelt, selbst Lizzys Mutter, eine der weiteren einprägsamen Figuren dieses Buches. Die literarische Kraft der Erzählung zeigt sich in der Konsequenz, in der aus Lizzys Perspektive erzählt wird, ohne Larmoyanz und Pathos. Dabei vermittelt sie wichtige Einblicke in ein Leben und in Lebensverhältnisse, die scheinbar außerhalb der gesellschaftlichen Norm und Wirklichkeit liegen und hält dieser gleichsam einen Spiegel vor. “BIG” ist ein sehr empfehlendwertes Buch und fächerübergreifend zum Einsatz im Unterricht geeignet.