Bestimmt wird alles gut

Autor*in
Boie, Kirsten
ISBN
978-3-95470-134-6
Übersetzer*in
Hassanein, Mahmoud
Ori. Sprache
Arabisch
Illustrator*in
Birck, Jan
Seitenanzahl
48
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Bilderbuch erzählt die authentische Geschichte von Rahaf und Hassan, die mir ihren Eltern und Geschwistern aus Syrien nach Deutschland kommen. Ein Flüchtlingsschicksal.

Beurteilungstext

Kirsten Boie erzählt in diesem Bilderbuch die authentische Geschichte von Rahaf und Hassan. Beiden leben mit ihren Eltern und Geschwistern und ihrer Großfamilie in Homs in Syrien. Als der Krieg immer heftiger in der Stadt tobt, fliehen sie als Familie. Über Ägypten und das Mittelmeer geht es nach Italien, und dann weiter über Frankreich nach Deutschland. Dort leben sie nun in einer Containersiedlung. Das Leben ist fast schon wieder normal.
Kirsten Boie ist bemüht, die Handlung möglichst sachlich und einfach darzustellen. Wenig wird bewertet und kommentiert, seltene Ausnahmen stellen eher erlebte Rede dar und zeigen die Perspektive der Kinder, auch wenn eine auktoriale Erzählweise durchgehalten wird. Weiterhin erzählt Kirsten Boie kein Extrembeispiel. Der Tod in Homs bleibt distanziert, das kleine Boot auf dem Mittelmeer schafft es bis nach Italien. Der flüchtenden Familie begegnen unterschiedliche Menschen: solche, die ihre Situation ausnutzen, solche, die die Fremden ablehnen und solche, die auf sie zugehen und einen Neuanfang ermöglichen.
Hier liegt sicherlich auch ein Problem des Buches. Es möchte vom „ganz normalen Alltag“ des Flüchtlingsdaseins berichten, nicht von den extremen Erfahrungen, nicht übertreiben, dramatisieren oder Einzelschicksale universalisieren. Damit ist es anschlussfähig an die persönlichen Erfahrungen von Kindern, die es heute in Deutschland lesen. Wichtig wird die Frage, wie Flüchtlingen hier vor Ort geholfen werden kann, weniger wie bedauernswert ihre Vergangenheit ist. Dabei bemüht sich die Autorin ein differenziertes Bild zu zeichnen, ohne auf gängige Stereotype zurückzugreifen. Gerade dadurch wirkt das Buch oft bemüht um Korrektheit, was der Authentizität und Glaubwürdigkeit einigen Abbruch tut. Für poetisches Erzählen ist da kein Platz, und damit entsteht eine Irritation zum Genre.
Den nüchternen Texten sind malerische Digitalbilder entgegengesetzt. In comicartigem Stil vor oft nur schemenhaften Hintergründen erzeugen sie eine räumliche Vorstellung, die die Geschichte plastisch werden lässt. Erzählt wird auf Deutsch und Arabisch. Am Ende des Buches finden sich einige Seiten mit deutsch-arabischem-Wörterbuchteil. Das Buch kann so gerade für die Begegnung interkulturelle von großem Wert sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 12.08.2016

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