Berlin, Bülowstraße 80 a

Autor*in
Beyerlein, Gabriele
ISBN
978-3-522-17823-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
496
Verlag
Thienemann
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Roman schildert den Kampf von Mutter und später ihrer Tochter um Anerkennung in der Gesellschaft, das Ringen um einen geachteten Platz innerhalb der Familie sowie das Aufbegehren der Frauen gegen bestehende Konventionen im Deutschland vor ca.120 Jahren. Während Sophie von Zietowitz ihren Platz und ihre Stellung in einer gesicherten Existenz auszubauen versucht und dabei auf einen verständnisvollen Partner trifft, will ihre Tochter Charlotte unabhängig sein und Medizin studieren.

Beurteilungstext

Gabriele Beyerlein beschreibt in spannendem Stil den inneren Kampf, den Sophie von Zietowitz mit sich selbst ausficht, um zu einem sinnvollen und auch für sie ausgefüllten Dasein zu gelangen. Eindrucksvoll wird die Entwicklung Sophies vom schüchternen jungen Mädchen von Stand geschildert, das unter ihrem gesellschaftlichen Status mit ihrem um viele Jahre älteren Ehemann zunächst Sicherheit heiratet, Mutter von drei Kindern wird, die sie alle auf verschiedenste Art und Weise fordern und die nach dem Tod ihres Mannes auf sich allein gestellt um die Zukunft ihrer Kinder kämpft. Dabei gelingt ihr, von ihrer Tochter beeinflusst, ihre eigene Emanzipation als weibliche Autorin und sie erkennt hierbei erst ihre eigentliche Stärke. Ein Roman, der mit sehr viel Intellekt und Wissen ausgestattet ist und einen detaillierten Einblick in das Deutschland unserer Urgroßeltern erlaubt. Die Rolle und Stellung der Frau wird sehr facettenreich dargestellt und in vielen gesellschaftlichen Schichten beleuchtet: von Frieda, der mütterlichen Haushaltshilfe angefangen, über Sophies Dienstmädchen bis hin zu den Damen der Gesellschaft und nicht zuletzt zu ihrer Tochter Charlotte, deren Widerspruchsgeist einfach nicht zu brechen ist.
Gegensätzlich dazu wird immer wieder Sophies Mutter, eine Dame von Stand und von der alten Schule als Kritikerin mit harten und für Sophie kaum zu ertragenden Forderungen kontrastiert. Doch auch hier gelingt Sophie ihre Selbstbefreiung aus ihr aufindoktrinierten Zwängen. So kann sie sich die Achtung, das Vertrauen und endlich auch die Liebe ihrer Tochter Charlotte erkämpfen. Ein Roman, der sich leicht liest, aber keine leichte Kost ist. Ein Roman, der des Lesens wert ist und der nicht nur von Frauen und Mädchen gelesen werden sollte! Ein wundervolles Buch!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Lie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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