Bennis Schwur

Autor*in
Berger, Horst
ISBN
978-3-939727-40-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Machandel Verlag
Gattung
Ort
Haselünne
Jahr
2014
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
10,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Eva und ihr kleiner Bruder verschwinden, sagt Benni niemandem etwas. Er kann nicht, denn er hat geschworen. Die Mutter von Eva leidet. Aber da ist dieser miese Typ Max, der bei Eva Mutter wohnt. Der darf nicht wissen, wo Eva und ihr Bruder sind, koste es was es wolle. Ob er vielleicht Ingrid was sagt? Aber die geht ja neuerdings mit seinem Freund Karl ins Kino- ohne ihn!

Beurteilungstext

Ab wann glaubt man Kindern, dass sie zu Hause in Gefahr sind und nicht mehr dort hin zurück können. Wenn sie zerschunden und voller Blutergüsse sind oder erst, wenn sie was gebrochen haben? Eva geht erst in die dritte Klasse. Aber sie hat offensichtlich bereits die Erfahrung gemacht, dass man ihr nicht glaubt. Die Verletzungen, die ihr der Lebensgefährte der Mutter zufügt, begründet sie mit hinfallen und stoßen vor Benni. Benni geht in die 6. Klasse und wohnt in ihrer Straße. Sie kennt ihn erst kurz und kann nicht wissen, dass er ihr das von Anfang an nicht abnimmt. Aber so richtig weiß er auch nicht, warum. Es ist eher so ein Bauchgefühl. Erst als sie fürchten muss, tot geschlagen zu werden und auch erkennt, dass sie ihren kleinen Bruder nicht mehr beschützen kann, läuft sie davon. Aber sie geht nicht zur Polizei oder zum Jugendamt, sondern zu Benni. Ganz offensichtlich wurde sie schon mal wieder nach Hause geschickt. Dass sie das nicht noch einmal überleben würde, davon ist sie überzeugt. Benni ist auch gerade erst 13 Jahre. Was soll er tun. Vorerst will er sie nur beschützen und hofft, dass ihm allmählich was einfällt. All seine Energie geht für die Versorgung von Eva und ihrem Bruder und fürs Lügen bei der Polizei drauf. Aber auch den Vater muss er belügen und Evas Mutter. Das ist fast zu viel für ihn. Immer mehr wünscht er sich, mit jemandem reden zu können. Mit dem Vater spricht er jedoch schon immer sehr wenig. Wie da die richtigen Worte finden? Und wird der Eva nicht einfach wieder nach Hause schicken? Sicher! Benni erweist sich als guter Menschenkenner, durchaus auch bei Ingrid aus seiner Klasse. Der erzählt er alles, als er nicht mehr weiter weiß. Und ja, die tut das Richtige. zumindest erweist es sich als richtig. Die Geschichte macht betroffen und fordert Aufmerksamkeit ein. Sehr interessant wird das Gruppenverhalten von Bennis Klasse, wie auch einiger Lehrer beschrieben, nachdem ein Artikel über Benni und Eva in de Zeitung steht. Niemand redet mit ihm. Alle verurteilen ihn, auf Grund von Vermutungen, sein angeblicher Freund Karl ganz vorne dran. Am Ende der Geschichte steht Benni da mit einem Freund weniger- dem er wohl auch nicht nachweint und einer wirklich guten Freundin mehr. Außerdem hat sein Vater erkannt, dass es Zeit wird, mehr miteinander zu reden. Und dann wird so eine kleine Ahnung gestreut, dass der Vater Evas Mutter besucht und außerdem findet Eva die leeren Zimmer in Bennis Haus sehr interessant... Das Buch ist sehr gut geeignet, um über Familie, Geheimnisse, Wirkung von Medien, Hilfen für Kinder in Not und wirklich gute Freund zu sprechen, also eine unbedingte Leseempfehlung für eine Klasse.

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Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.07.2016