Benimm dich - bloß nicht
- Autor*in
- Gehm, Franziska
- ISBN
- 978-3-941411-59-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Klein, Horst
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Klett Kinderbuch
- Gattung
- BilderbuchFantastikSachliteratur
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eigentlich ist es doch selbstverständlich, dass Kinder angehalten werden, sich gesund zu ernähren, rücksichtsvoll zu sein und schlechte Manieren zu unterlassen. Das neue Buch von Franziska Gehm und Horst Klein zeigt hier eine etwas andere Perspektive - mit komischen Auswüchsen.
Beurteilungstext
Was spricht eigentlich dagegen, viel zu viele Süßigkeiten zu essen. Natürlich gibt es plausible Begründungen, die AutorInnen dieses Bilderbuchs zeigen aber auch, dass - von den Erwachsenen natürlich hemmungslos unterschlagen - auch viele Argumente für solche scheinbar schlechten Manieren existieren. So ist zum Beispiel zu bedenken, dass ein mit Süßigkeiten gefüllter Bauch keinem Spinat mehr Platz lässt, dass man sich ansonsten völlig umsonst die Zähne putzt, dass die Gefahr der Magersucht gebannt ist u.s.f. Insgesamt finden sich hier um die fünfzehn Begründungen für oben genanntes Argument, und auf den restlichen Doppelseiten des Buches finden sich in ähnlicher Form Argumente für dreizehn weitere ‚schlechte Angewohnheiten' wie das Popeln, übermäßiges Fernsehen, Zähneputzverweigerung, etc. So liest sich das Buch als ein skurril-ulkiges Sammelsurium an Infragestellungen tradierter Benimm-Regeln, das einfach zum Lachen und Mitmachen einlädt. Denn schließlich fallen jedem im Anschluss an die Lektüre andere Benimm-Regeln ein, die mit ähnlichen Argumenten in Frage gestellt werden können.
Bebildert werden die lustigen kleinen Texte in Horst Kleins karikaturistischen Bildern. Die kombinierten Acryl-, Buntstift und Kohlezeichnungen setzen die komischen Argumente überzeichnet und fast comichaft ins Bild. Text und Bild sind ineinander verwoben, die Argumente finden sich teilweise in kleinen Textblasen, teilweise als Beschriftung dargestellter Objekte. So wirkt das Buch fast wie ein Sachbuch. Und es schafft weniger ein kohärentes Leseerlebnis, als ein lustiges Schmöckerabenteuer, das sicherlich durch manche Lachsalve unterbrochen werden wird.
So trägt das Buch vielleicht nicht das Prädikat ‚pädagogisch wertvoll', empfiehlt sich aber auf jeden Fall für den ‚Preis der Überwindung gängiger Normen', sofern dieser demnächst erfunden werden wird. Empfehlenswert ist es allemal.