Bené, schneller als das schnellste Huhn

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Teaser

Für den brasilianischen Jungen Benedito da Silva, kurz Bené genannt, ist Fußballspielen das Größte. Der Ball ist sein steter Begleiter. Doch er spielt nicht nur gern mit Bällen, sondern lebt vor allem von ihnen. Das Buch stellt den Alltag einer brasilianischen Familie vor, deren Existenzgrundlage in der Herstellung von Fußbällen liegt.

Beurteilungstext

Bené lebt zusammen mit seiner Familie, seinen Freunden und seinem tierischen Spielkameraden, einem kleinen Affen in einer brasilianischen Provinz. Er besitzt nicht viel und doch ist er glücklich und hat große Träume. Wie viele Jungen seines Alters in der brasilianischen Provinz spielt er für sein Leben gern Fußball und möchte irgendwann einmal echte Fußballschuhe besitzen. Zur Schule geht Bené nicht. Das Nähen von Bällen ist seine tägliche Aufgabe, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Zu seinem Glück darf er jeden einzelnen Ball testen, bevor er verkauft wird. Unter seinen Freunden ist er der einzige, der überhaupt einen Ball besitzt. In diesem Bilderbuch wird jedoch nicht nur der kleine Junge Bené vorgestellt, sondern auch interessante Fragen angesprochen wie: Wie wird eigentlich so ein Fußball hergestellt und vor allem von wem? Wie verläuft der Alltag eines Kindes, welches nicht zur Schule geht?
Die brasilianische Autorin Eymard Toledo beeindruckt jedoch nicht nur mit der eingehenden Geschichte des fußballbegeisterten Jungen, sondern auch durch ihre ideenreich zusammengestellten Collagen, die die Botschaft der Geschichte vollends zur Geltung bringen. Eymard Toledo gelingt es aus einfachen Utensilien wie Zeitungsausschnitten, Servietten, Ostergras, Wellpappe oder Kartoffelnetzstückchen eine ausgesprochen kreative brasilianische Landschaft zu erschaffen, die den Betrachter auch nach mehrmaligem Durchstöbern des Buches immer wieder neue, kreative Details entdecken lässt. Auf Grund der unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheit der verwendeten Materialien wirken die Illustrationen oft dreidimensional und wecken durchaus Lust, die Technik des Collagierens einmal selbst auszuprobieren.
Zudem liefert das Buch Begriffs- und Ausspracheerklärungen der verwendeten brasilianischen Wörter und ein Nachwort der Autorin, das nicht unerwähnt bleiben sollte. Hier erfährt der Leser noch Details über kulturtypische Besonderheiten des Landes, die im Buch bereits anklangen und vom persönlichen Bezug der Autorin, die selbst in Brasilien aufgewachsen ist und seit nunmehr zwanzig Jahren in Deutschland lebt.
Alles in allem steckt in dem Buch viel Potential, da es Themen wie Armut, das Leben anderer Kinder unserer Welt und die brasilianische Kultur selbst anspricht und ist somit nicht nur etwas für fußballbegeisterte Leser.