Bei Einbruch der Nacht

Schlagwörter

• Abenteuer
• Gefühle
• Spannung

Teaser

Das Leben des namenlosen "Boys", eines Jungen, der in einer düsteren und geheimnisumwitterten Stadt in einer längst vergangenen Zeit lebt, gerät nach dem Tod seines Meisters, des Magiers Valerians, aus den Fugen. Der verrückte alte Kaiser der Stadt erhofft sich von ihm als Valerians Assistenten Aufschluss darüber, wie er die Unsterblichkeit erlangen kann. Kann Boy von seiner Freundin Willow und Valerians Freund-Feind Kepler befreit werden, bevor dem Kaiser der Geduldsfaden platzt?

Beurteilungstext

Der vorliegende Roman ist zwar die Fortsetzung des erfolgreichen Gothic-Thrillers "Buch der Toten Tage", kann aber auch ohne Kenntnisse des Vorgänger-Romans gelesen werden. Die Atmosphäre des Buchs ist sehr dicht und erzeugt den typischen "Gotic-Thrill" durch die Beschreibung von übernatürlichen und schauderhaften Vorgängen, verlassenen und dunklen Handlungsorten wie Kanälen, Katakomben und natürlich Kerkern. So heißt es etwa über das Gefängnis, in das Boy geworfen wird: "Es war ein Kerker, an dessen Felswände Zellen angebaut waren. Die anderen drei Seiten der Zellen bestanden aus Eisenstäben, die bis zur Decke reichten, so dass man nicht über sie hinwegklettern konnte. Boy erkannte links und rechts von seiner Zelle mindestens sechs weitere und vor der gegenüberliegenden Wand eine etwa ebenso lange Zellenreihe. Die einzige Lichtquelle im Kerker war eine qualmende Öllampe, die an einer dicken Kette von der Mitte der Decke herabhing." (S. 95) Die überzeugende Spannungskurve der Handlung, die für den Leser einiges an Überraschungen bereit hält und weitgehend ohne unnötige Brutalität auskommt, und die gelungene sprachliche Umsetzung unterscheiden den Roman wohltuend von so manchem anderen Vertreter der jüngsten Grusel- Geister- und Mysterywelle auf dem Jugendbuchmarkt.