Baum 532

Autor*in
Büchel, Simak
ISBN
978-3-941651-54-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Friedeberg, Fides
Seitenanzahl
41
Verlag
Dix
Gattung
Ort
Düren
Jahr
2011
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
11,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die zwei Chamäleons Ume und Katiti sind die besten Freunde, obwohl sie sich charakterlich völlig unterscheiden. So kann es der schreckhafte Ume gar nicht verstehen, dass die neugierige Katiti mehr als nur ihren Ast des Baumes 532 sehen möchte. Katiti muss sich alleine auf den Weg machen. Während Ume auf ihre Rückkehr wartet, trifft Katiti auf andere lustige Gestalten des Regenwaldes und erlebt so manches Abenteuer.

Beurteilungstext

Das Buch "Baum 532" gehört zur Reihe DIX LitLe, eine Reihe, die Literatur für Lesestarter auf den Markt bringt. Sie möchte sich von anderen Erstlesebüchern unterscheiden und setzt auf Qualität bei Text und Illustrationen. Auch sollen die jungen Leser dazu herausgefordert werden, etwas Neues kennen zu lernen. Es geht um Literatur, die Kinder fordert, jedoch nicht überfordert. Dabei dürfen natürlich der Spaß am Lesen sowie die Anregung der Fantasie nicht auf der Strecke bleiben. Dies alles sind gute und lobenswerte Kriterien für ein gutes Kinderbuch, insbesondere für Leseanfänger. Dem Buch "Baum 532" merkt man dieses Anliegen deutlich an. Es passt dementsprechend gut in die Reihe DIX LitLe hinein. Allerdings wurde bei "Baum 532" in einigen Punkten über das Ziel hinausgeschossen.
Die Grenze zwischen Fordern und Überfordern wurde hier teilweise überschritten. Der Stil des Textes ist gewöhnungsbedürftig. Lange Sätze, unter anderem mit Verschachtelungen, reihen sich aneinander. Durch die schwierigen Satzkonstruktionen kommt der Lesefluss immer wieder zum Stocken. Die Kindern unbekannten Farbwörter, z.B. "gingstergelb" oder "saphirfarben", können noch als Forderung durch gehen. Allerdings bleibt auch hier festzustellen, dass ein Wortschatz verwendet wird, der sowohl über den aktiven als auch passiven Sprachgebrauch von Grundschulkindern hinausgeht. Hinzu kommen französische Ausdrücke, zu denen sich immerhin zu Beginn und am Ende des Buches eine Übersetzung befindet.
Der Inhalt, an sich ein kleines Ausflugsabenteuer eines Chamäleons, ist in seinen Einzelheiten ebenfalls nicht einfach zu verstehen. Es werden Sachen angesprochen, die Kindern nicht unbedingt so gegenwärtig sind, dass sie den Witz in der Darstellung im Buch verstehen können. So spielen beispielsweise die Affen in dem Buch das Hütchen-Spiel ("Ütchen-Spiel"), welches häufig in großen Städten auf der Straße zu sehen ist und zu dem der erwachsene Leser direkt ein Bild im Kopf haben wird, welches Kindern unter Umständen jedoch nicht geläufig ist. Auch warum die französischen Forscher "Ütchen" und nicht "Hütchen" sagen, bleibt einigen Kindern sicherlich verborgen. Hier kann man dem Buch jedoch noch die Idee der DIX LitLe-Bücher zu Gute halten, dass Kinder in diesen Büchern "mit zunehmendem Alter neue und andere Dinge in den Texten entdecken".
Trotzdem bleibt die Frage, welche Aussage die Geschichte letztendlich hat. Einerseits geht es in dem Buch um Freundschaft und dass man füreinander da ist, auch wenn man dafür vielleicht eigene Ängste überwinden muss. Der Leser empfindet mit Ume mit, wenn er alleine zurückgelassen wird, und er ist froh, wenn Katiti am Ende wieder bei ihm ist und er ihr das Leben retten konnte. Andererseits fragt man sich, was der Ausflug Katitis, der so gefährlich endet und sie auf ihrer Suche nach dem Eiffelturm nicht weiterbringt, einem sagen soll.
Treffend sind die Namen der Chamäleons ausgewählt (Ume und Katiti), welche vom Klang gut zu den Eigenschaften der Tiere passen. Ebenfalls interessant sind die wechselnden Farben von Ume und Katiti. Sie sind auf die jeweiligen Situationen und Gefühle abgestimmt. Das Buch ließe sich also gut im Bereich des Kunstunterrichts einsetzen, wenn es darum geht, Emotionen und Stimmungen in Farben auszudrücken.
Lustig für Kinder sind darüber hinaus die Wortneuschöpfungen, die Katiti verwendet um die ihr begegnenden Tiere zu bezeichnen. So nennt sie beispielsweise die Vögel "Flatterflegel" und die Affen "Flauschbommel".
Gelungen sind die Illustrationen. Passend zum Thema Chamäleons verlaufen die Farben in den Bildern wie Farbkleckse ineinander. Der Betrachter wird von den schönen, farbenkräftigen Kompostionen positiv angesprochen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von msc.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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