Ausreden Ausreden

Autor*in
Ravishankar, Anushka
ISBN
978-3-7795-0606-5
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Straßer, Susanne
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eigentlich hatte sich Tim eine schöne Liste für die Woche gemacht, in der er nun wirklich alles so machen wollte, wie es die Erwachsenen von ihm gerne hätten. Aber leider, leider sind immer wieder ein paar Kleinigkeiten dazwischengekommen. Und "plötzlich merkte er entsetzt,"die Tage war'n verschwunden". Wie aus gutem Willen Ausreden werden, zeigt dieses humorvolle Bilderbuch.

Beurteilungstext

Das ist doch mal ein gutes Beispiel, wie AutorInnen der Südlichen Kontinente bei uns ankommen können: Übersetzungs-Matador Gutzschhahn hat beim "versfest Berlin" 2017 der bekannten indischen Autorin Anushka Ravishankars "Excuses Excuses" aus dem Jahr 2012 übersetzt, Susanne Straßer hat die Illustrationen dazu erstellt und herausgekommen ist ein wunderbares Bilderbuch im Hammer-Verlag. Dass von indischem Leben nur noch der Elefant und die Schuluniform übriggeblieben ist und der blonde Junge allzu deutsch aussieht, macht den Culture-Gap fast unbemerkbar. Das erleichtert natürlich die Rezeption, ein Vergleich mit den Original-Illustrationen wäre aber spannend.
Auf jeden Fall ist dieses Bilderbuch ein sehr gut übersetzte und eine sehr gut illustrierte Umsetzung der fantastischen Ideen der Autorin: Tim hat für alles eine Ausrede und sei sie noch so fantastisch: Die Uhren gehen plötzlich rückwärts, einem traumatisierten Elefanten muss man seine Socken in die Ohren stecken, damit er aufhört, den Verkehr zu blockieren, ein Hund hat Tim in das Einkaufsnetz gepackt und die Hausaufgaben machen sich alleine auf den Weg in den Weiher. Was ist Traum und was Realität? Das weiß Tim immer nicht so genau. Und so passiert es, dass er plötzlich von seinem Bett mit ansieht, wie jemand sein Zimmer bemalt. War er selbst es? Dass er für alles verantwortlich gemacht werden soll, ist eine große Ungerechtigkeit ("Kein Mensch, der ihm ein Mal vertraute!"). Jeder Tag der Woche verläuft gleich: Es beginnt mit den kritischen Nachfragen der Erwachsenen, die in einer Sprechblase in Großschrift das erneute Vergehen (fehlende Socken, abgereiste Tanten, bemalte Kinderzimmer) präsentiert. Darauf erklärt Tim erst mal, was er vorhatte und auf den darauffolgenden Seiten, was ihn daran gehindert hat, dieses allzu löbliche Vorhaben auszuführen. Dabei werden seine Gedanken – oft ohne expliziten Bezug zum Text in mehreren kleinen Bildern aufgegriffen, meist fantastisch ausufernder noch als der Text. Susanne Straßer, nach Studium in München und England bei uns bekannt geworden durch eine Vielzahl von Bilderbüchern (z.B. "So weit oben" und "Der Wal nimmt ein Bad") gelingt es auf jeden Fall, die Kinderperspektive humorvoll wiederzugeben, immer wieder sieht man von den Erwachsenen nur die Beine, zwischen denen Tim hochschaut, der mit seinen Kulleraugen die Unschuld an sich darstellt. Meist auf einem einfarbigen Hintergrund werden flächig die mehr oder weniger realistischen Szenen aus Tims Alltag dargestellt.
Insgesamt ist das Bilderbuch ein augenzwinkernder Anlass für ein besseres Verständnis zwischen den allzu gestrengen Erwachsenen und den phantasiebegabten Kindern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPAK; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 26.03.2019

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