Auf Schatzsuche bei unseren Kindern

Autor*in
ISBN
978-3-466-30730-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
160
Verlag
Kösel
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Ratgeber für Eltern, Erzieher und Lehrer, die Schätze in Kindern zu entdecken und wieder zugänglich zu machen.

Beurteilungstext

Ausgangspunkt für die beiden Autoren war eigentlich die PISA-Studie. Die führte bei den beiden allerdings nicht zu Wehklagen und dem Ruf nach dem hundertzwanzigsten Bildungsprogramm, sondern zu der Einsicht, dass die unermüdlichen Bildungsangebote in Kindergarten, Schule und Elternhaus eher das Gegenteil bewirken könnten.
Das Buch versteht sich in erster Linie als ein Aufruf zur Besinnung, als Einladung zu einer Entdeckungsreise zu den Schätzen der Kinder. Es gliedert sich in vier Großkapitel unterschiedlicher Länge, die wiederum unterteilt sind
Der erste Teil beschäftigt sich mit Grundfragen der Entwicklung: Was macht stark? Was macht glücklich? Grundlegender Gedanke der sehr schlüssig vorgebrachten Ausführungen ist die keineswegs neue Einsicht, dass Kinder Unterstützung und Ermutigung brauchen, Vertrauen in das, was sie leisten können. Aber: "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht". Mit dieser Prämisse begeben sich die Autoren nun auf die Schatzsuche.
Das umfangreiche Hauptkapitel lässt sich kontinuierlich lesen, baut auch steigernd auf. Dennoch kann man ebenso in diesen Seiten blättern und sich hier und da festlesen, zufällig oder gezielt, denn die 12 Unterkapitel sind mit ihrer zweiteiligen Überschrift aussagekräftig gegliedert, z.B. "Sag Oma, dass ich nicht da bin - Ehrlich und wahrhaftig sein", "Der Abschied von Opa - Berührt sein und sich berühren lassen" oder "Spinnen sind schön - Ohne Vorurteile staunend die Welt entdecken".
Das folgende Kapitel versucht ein Fazit zu ziehen, weniger aber im Blick auf die Kinder, als vielmehr auf uns selbst, die Schatzsucher. Wer von uns fühlt - beim Blick in den Spiegel - noch etwas von der offenen Begeisterungsfähigkeit des einstigen Kindes in uns? Wo sind Unbefangenheit, Vertrauen, Entdeckerfreude, Gestaltungswillen und Lust am Lernen geblieben?
Der Blick des Buches richtet sich also nicht nur auf die verborgenen Schätze des Kindes; vielmehr handelt es sich auch um eine Schatzsuche in uns selbst, zum Erkennen von eingefahrenen Gewohnheiten und unbedachten Verhaltensweisen, von Ängsten und Befürchtungen, Versagen und Enttäuschungen, Vorstellungen und Erwartungen, die nicht nur unser Leben geprägt haben, sondern die wir auch vielfach unseren eigenen Kindern aufgezwungen haben.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010