Auf Kaperfahrt mit Störtebeker

Autor*in
Lenecke, Till
ISBN
978-3-356-02040-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Lenecke, Till
Seitenanzahl
112
Verlag
Hinstorff
Gattung
ComicTaschenbuch
Ort
Rostock
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Geschichte als Graphic Novel - vielleicht ein Weg, um historisches Wissen zu vermitteln? Till Lenecke erzählt gut recherchiert von der Freibeuterei im Mittelalter.

Beurteilungstext

Die Graphic Novel erzählt von Jakob, einem Jungen, der als Jugendlicher von den Freibeutern gefangen genommen wurde, sich nach und nach in Störtebekers Mannschaft hocharbeitet und schließlich zu seiner rechten Hand wird - bis er Störtebeker verrät und damit seine eigene Freiheit erkauft.

Mühsam ist der Aufstieg durch die verschiedenen Hierarchien, aber Jakob hat als Kind im Kloster Lesen und Schreiben gelernt und ist auch intelligent - das lässt ihn aus der Masse der anderen Seeräuber herausstechen. Und so wird er vom Kochgehilfen zur Deckshand, zum Kämpfer und schließlich zu Störtebekers Berater. Härte des Lebens wird offen dargestellt: Die Peitschenhiebe als Strafe, die Notwendigkeit, als Seeräuber jemanden mit einem Messer zu töten, die Gewalt in den Kämpfen. Wir sind wie Jakob Zeuge einer Armamputation und es wird auch gezeigt, wie Jakob sein erstes Geld zu einer Prostituierten trägt.

Handlungstragend sind vor allem die Bildfolgen, die in groben Zeichnungen das Geschehen zeigen, teilweise als Übersichten, oft aber auch mit Fokussierung auf Gesichter, Gesten, Gegenständen. Der Szenenschnitt ist teilweise sehr grob, so dass es nicht immer einfach ist, der Handlung zu folgen, teilweise ist es auch schwierig, die Figuren zuzuordnen, weil nicht alle Charaktere explizit eingeführt werden. In Sprechblasen werden knappe Äußerungen genutzt, um weitere Handlungselemente darzustellen. Teilweise wird in anderen Sprachen gesprochen: Helgoländisch oder Schwedisch.

Am Ende des Buches zeigen eine Reihe von Anmerkungen und Literaturhinweise, dass für das Buch gut recherchiert wurde und damit so weit wie möglich auch ein historischer Blick gezeigt wird. Dies gilt auch für die Stadtansichten, die sich an historischen Bildvorlagen orientieren.

Insgesamt also ein interessantes Buch zum Komplex Störtebeker, das in die historische Situation hineinführen kann. Dies wird allerdings durch die teilweise zu grobe Erzähltaktung und die nicht immer einfache Figurenzuordnung erschwert. Wer viel Übung mit Graphic Novels hat und wer diese beim Lesen bevorzugt, wird sicher sein Vergnügen an diesem Buch entwickeln können.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

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Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 25.10.2017

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