Auf immer und ewig

Autor*in
Steenfatt, Margret
ISBN
978-3-499-21530-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2010
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nike, 12 Jahre ist befreundet mit Nathan und Paul. 1938 wird diese Freundschaft schwierig, Nathan ist Jude und die Eltern aller Kinder fürchten Konsequenzen, wenn die Freundschaft offen weiter gelebt wird. Aber Nike lässt sich durch nichts und niemanden beeinflussen.

Beurteilungstext

Nathan leidet unter den ersten Diskriminierungen in der Schule, den ersten Anfeindungen auf der Straße, aber seine Freunde geben ihm Schutz und sie verbringen viel Freizeit miteinander. Schnell wird Nike zur Geheimnisträgerin und sie weiß, dass ein Ausplaudern gefährlich ist. Nikes Vater versteckt verbotene Kunst und verbotene Bücher. geheim halten muss sie vor den Eltern auch ihre Treffen mit Nathan. Sie erlebt die Willkür der Polizei, als Nathan schuldlos festgenommen wird und die Ohnmacht der Eltern, die ihre Kinder nicht schützen können. Dass ihre Kontakte zu Nathan die Familien in Gefahr bringen können, will sie nicht akzeptieren. Eine Ausreise gelingt Nathan Eltern nicht.
Die Folgen der Reichsprogromnacht für die ihr bekannten Juden macht Nike wütend. Sie hilft ihnen so, wie es in ihrem Vermögen steht und erfährt, wie viel Wert ihre ausgesprochene Anteilnahme hat. Die Dreierfreundschaft zerreißt, als Paul zur HJ geht. Aus der Freundschaft zwischen Nike und Nathan wird 1939 Liebe. Erfolgreich wehrt sich Nike, dem BDM beizutreten. 1940 wird die Lage für die beiden Jugendlichen immer gefährlicher. Sie treffen sich heimlich, übertreten Grenzen, beobachten durch Zufall Transportzüge. Als auch Nathan und seine Eltern die Aufforderung zum Transport bekommen versucht Nike mit Hilfe eines Stern mit auf den Transport genommen zu werden.
In einem Nachwort berichtet die Autorin vom Leben und Sterben der Deportierten.
Kurze Briefe sind in den erzählenden Text eingestreut, Briefe, die Nike schreibt, wenn sie Nathan nicht sehen kann.
Die Geschichte erzählt von der Kostbarkeit einer tiefen Freundschaft, das Verhalten Nikes ist aber grenzenlos naiv und kaum nachvollziehbar. Sie kämpft allein gegen fast alle für Menschlichkeit und Gerechtigkeit und kann nicht gewinnen. Andere Menschen, so zeigt das Buch auch, passen sich überschnell an, versuchen zu profitieren, wollen dazugehören, wozu auch immer. Es gibt in jeder Situation schnell Führer und Mitläufer. Gruppenzwang ist mächtig und es ist schwer zu widerstehen oder sich auch nur bedeckt zu halten. Gefahrensituationen verändern auch das familiäre Zusammenleben.
Über das Verhalten von Nike lohnt es sich, eine Diskussion zu führen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Steenfatt, Margret

Steenfatt, Margret

Lila Liebe Gegensätze ziehen sich an

Weiterlesen
Steenfatt, Margret

Auf immer und ewig

Weiterlesen
Steenfatt, Margret

Mit aller Gewalt

Weiterlesen
Steenfatt, Margret

Mit aller Gewalt

Weiterlesen
Steenfatt, Margret

Auf immer und ewig

Weiterlesen
Steenfatt, Margret

Auf immer und ewig

Weiterlesen