Auf der Suche nach Calido
- Autor*in
- Berger, Margot
- ISBN
- 978-3-401-45277-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 164
- Verlag
- Arena
- Gattung
- KrimiTaschenbuch
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 8,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Als Amelie eines Tages an der Pferdekoppel vorbeikommt, traut sie ihren Augen nicht. Calido, der Friese, fehlt, und jede Suche verläuft im Nichts. Amelie ist verzweifelt, ihr Leben erscheint sinnlos, bis ihr klar wird, dass sie mehr tun muss als warten. Und sie nimmt den Kampf mit den unbekannten Entführern auf...
Beurteilungstext
Teilweise ist es eine recht dramatische Geschichte. Natürlich kann der Leser oder vermutlich viel eher die pferdebegeisterte Leserin sich so recht mit dem Mädchen identifizieren, dass sich unverhofft dem Verlust ihres Pferdes gegenübersieht, aber manchmal wirken die immer und immer wiederkehrenden Leidtiraden ermüdend und langatmig zu lesen, auch wenn man die Verzweiflung des Mädchens durchaus nachempfinden kann.
Was dieses Buch aus der Masse der Pferdegeschichten herausragen lässt, ist der ernste und schreckliche Hintergrund der Entführung, der sich mehr und mehr im Laufe der Erzählung herauskristallisiert und in immer mehr Details darstellt, die zu wissen bedeutsam erscheint. Calido ist nämlich von “Händlern” gestohlen, die das Pferd weiterverkaufen wollen; was das im Einzelnen an Problemen mit sich bringt, gestaltet die Erzählung. Die Probleme beginnen mit dem erfolgreichen Absetzen des gestohlenen Pferdes und enden mit seiner Überführung ins Ausland und dem drohenden Schlachttod, um der gesetzlichen Verfolgung zu entgehen.
Eindrucksvoll gestaltet Margot Berger die Geschehnisse von dem Zeitpunkt an, an dem Amelie den Dieben den Kampf ansagt; so erfährt der Leser nicht nur vieles über die Suche heutzutage und die immensen Möglichkeiten, die sich durch das Internet bietet; hier wird regelrecht nützliches Wissen ausführlich erzählerisch aufbereitet, dass es fast ein Sachbuch zum Thema übertreffen würde. Neben Maßnahmen zur Vorbeugung über die Pferdehotline und Steckbrieferstellung des gestohlenen Tieres bis hin zu Hilfsorganisationen und anderen wichtigen Adressen erfährt der Betroffene auch, was er selbst tun kann, für sein gestohlenes Tier und für das der anderen.
Daneben aber bleibt das erschreckende Bild, das sich abzeichnet, wofür solche gestohlenen Tiere missbraucht werden, von ihrer “Verwertung” etwa innerhalb von Versuchen der Tiermedizin bis zu ihrem Verschachern beim Schlachter. Margot Berger hat auch die rechtlichen Hintergründe sorgfältig recherchiert, so dass sie ein abgerundetes, eindrucksvolles Bild bieten kann.
Die Geschichte geht im Buch (natürlich) gut aus, etwas anderes wäre hier auch kaum zu ertragen gewesen. Da die Handlung zudem über weite Strecken hinweg sehr spannend zu lesen ist, wird sich hier ein breites Lesepublikum auftun, das bei der Lektüre nicht nur Lesefreude gewinnt, sondern auch viele Denkanstöße in eine ganz andere Richtung erhält.