Auf der Sonnenseite

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Teaser

Manfred und Hannah Lenz planen mit ihren Kindern 1973 die Flucht aus der DDR in den Westen. Sie werden gefangen genommen und ihre Kinder kommen ins Kinderheim. Nach einem Jahr dürfen die Eltern in den Westen reisen, jedoch ohne Kinder. In der Bundesrepublik erleben die Eltern eine radikale Lebensumstellung durch die westlichen Arbeitsverhältnisse und kapitalistischen Strukturen. Auch die Kinder haben ihre massiven Probleme, nachdem sie ebenfalls in den Westen ausreisen dürfen.

Beurteilungstext

Wer sich für die neuere politische und gesellschaftliche Geschichte, für das Aufkommen terroristischer Ereignisse um die Machenschaften der RAF und die negativen Auswüchse in der kapitalistischen Wirtschaft mit Korruption und Wirtschaftskriminalität bis zur Zeit des Mauerfalls in Deutschland interessiert, der findet in Kordons Buch reichlich Informationsstoff. Die Familie Lenz erleben die Unrechtsverhältnisse in der DDR, aber auch die Mühe, im Westen anerkannt zu werden, am eigenen Leibe. Manfred Lenz wird von seiner Firma als Handelsvertreter ausgerechnet in die östlichen Staaten geschickt. Da er sich nach und nach zu einem bekannten Schriftsteller entwickelt, bekommt er auch Kontakt zu den ideologischen Denkvorstellungen der Kollegen in der ganzen Welt.
Auf diese Weise öffnet der Verfasser dem Leser eine detailgenaue Darstellung der wirtschaftlichen, politischen, geistigen und anarchistischen Verhältnisse in Ost und West.
Von den sechziger Jahren angefangen bis zum 9. November 1989, dem Mauerfall zwischen DDR und Westen, erhält man in dieser Lektüre einen spannend geschriebenen und sehr informativen Einblick in die Zeitgeschichte, der leider weithin - sicher wegen der umfassenden Art der Berichterstattung - etwas langatmig wirkt.