Auf der Eisenbahnbrücke

Autor*in
Cormier, Robert
ISBN
978-3-570-30006-0
Übersetzer*in
Herfurtner, Rudolf
Ori. Sprache
Amerikanisches Engli
Illustrator*in
Seitenanzahl
190
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2002
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die jungen Terroristen sind gut und nachhaltig ausgebildet. Sie entführen den Schulbus auf eine stillgelegte Brücke. Ausgerechnet der Sohn des Generals, Ben Marchand, soll als Unterhändler dienen. Er, mit seinem Kugeldurchschuss in der Brust, erzählt zuerst in der Rückblende.

Beurteilungstext

Artkin ist der skrupellose Terrorist, Miro 16 Jahre alt und der, der zum ersten Mal töten soll. "Wichtig ist der Plan...Die Aktionen sind bedeutungslos... ohne den Plan." Miro weiß, dass die Taten sonst nur das wären, was man sieht: Gräueltaten eben, Morde. Kleine Kinder werden mit Drogen voll gestopft, damit sie still sind. Tod wird einfach in Kauf genommen. Der Plan muss sich erfüllen: Offenlegung von "Inner Delta" und deren Aufgaben weltweit. "Die Wirkung der Operation ist der Grund für die Operation".
Kate Forrester ist nicht eingeplant. Sie vertritt ihren Onkel als Busfahrer. Sie und ihre Beziehung zu Miro, ihre Ängste und seine Erziehung, sein Leben als Zweck zu bezeichnen, geraten in den Mittelpunkt der Erzählung.
Die Befreiungsaktion gerät zum Fiasko, das Verhältnis von Ben zu seinem Vater, der ihn bei der Aktion mit schrecklichem Ausgang instrumentalisierte, findet wohl nur noch im gewissengeplagten Kopf des Generals statt.
In dem Thriller erleben wir nach, wie sich junge Menschen, heimatlos in Flüchtlingslagern leben, mit terroristischen Aktionen identifizieren, ihren einzigen Lebenssinn darin finden, dass ihr Volk das "Paradies Heimat" wieder besiedeln können. Sie nehmen ihren eigenen Tod in Kauf, ihre Führer dagegen werden niemals sterben, dürfen es nicht. Wie sonst könnte ihr Heimatland befreiet werden ohne Männer wie die?
Zugleich wird aber auch das Leben in Massachusetts in Frage gestellt: Der ehrgeizige General, der sein Leben in den Dienst des Geheimdienstes stellte. Die Mutter, der das Shopping wichtiger ist als das Leben mit dem Einzelkind und der Einzelerziehung fernab von öffentlichen Schulen. Nicht zu vergessen der sinnlose Tod der Unbeteiligten.

Die Erzählstruktur des Romans ist in sich sehr verwoben, Ort und Zeit wechseln fast abrupt, sogar aus der Gegenwart werden Andeutungen auf Geschehen gemacht, die sich alsbald ereignen werden. Nichts für ungeübte Leser, denn auch die Spannung erschließt sich erst nach und nach. Dann allerdings treibt sie die Story.
Die ist nichts für schwache Gemüter. Es gibt kein Happy End.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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