Auf dem Strom

Autor*in
Schulz, Hermann
ISBN
978-3-551-31114-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Friedrich Ganse ist mit seiner schwerkranken Tochter Gertrud auf dem Fluss unterwegs, um das Mädchen in ein Krankenhaus zu bringen. Die gefährliche Fahrt mit Übernachtungen bei verschiedenen afrikanischen Stämmen lässt eine neue Nähe zwischen Vater und Tochter entstehen.

Beurteilungstext

Das 2012 herausgegebene Taschenbuch “Auf dem Strom” ist eine Sonderausgabe des Carlsen Verlages ohne Illustrationen; das Werk wurde 1998 mit Illustrationen von Wolf Erlbruch herausgegeben, neu aufgelegt dann 2005.
Die Erzählung beginnt mit einem Ereignis aus dem Jahr1935 in Tansania. Ein deutscher Missionar, Friedrich Ganse, wird von einem einheimischen König gebeten, sich für einen afrikanischen Scherzbold einzusetzen, der die englische Fahne in die Lächerlichkeit zog. Als Ganse in sein Dorf zu seiner Familie zurückkehrt, ist seine Frau an ihrer Krankheit gestorben und seine Tochter lebensbedrohlich krank. Die Afrikaner haben alles vorbereitet, damit er mit dem Mädchen in einem Boot zum Krankenhaus in der Stadt paddeln kann.
Obwohl der Deutsche an seiner Fähigkeit als Missionar zweifelt, weil es ihm bisher nicht gelungen ist, möglichst viele Afrikaner zu taufen, begegnen die Einheimischen ihm respektvoll. Ohne dass sie sich mit Worten verständigen können, versorgen am Fluss lebende Stämme bei den nächtlichen Pausen Tochter Gertrud mit Naturmedizin und die beiden Reisenden mit Nahrung und einem Nachtlager. Die Hilfsbereitschaft der afrikanischen Völker wird hier als Selbstverständlichkeit geschildert. Ganse hat bisher nichts von den in den Dörfern lebenden Heilern gehalten, wird aber nun eines besseren belehrt. Für ihn und seine Gertrud wird liebevoll gesorgt. Der Vater lernt, seine Tochter durch Geschichten zu unterhalten und lockt sie so ins Leben zurück.
Auf seiner Reise trifft der Missionar auch Deutsche. Ein Mann, verheiratet mit einer Afrikanerin, hat seine Kinderschar mit deutschen Vornamen aus der Hitlerzeit bedacht und ihnen einen gewissen deutschen Gehorsam anerzogen. Diese der Zeit angepasste Geste wird nicht weiter kommentiert.
Hermann Schulz ehrt die Afrikanische Welt durch seinen Blickwinkel von außen mit dem Verständnis eines Insiders. Die Achtung des Andersdenkenden wird den Lesern in vielen kleinen Taten gezeigt. Der Autor schreibt in einfacher leicht zu verstehender Sprache, komprimiert das Geschehen aber auf das Wichtigste und erhält so die Spannung. Dieser Roman, der es Wert ist, neu aufgelegt zu werden, bleibt mit 144 Seiten in einer Länge, die ihn als Schullektüre empfiehlt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Schulz, Hermann

Schulz, Hermann

Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte

Weiterlesen
Schulz, Hermann

Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte

Weiterlesen
Schulz, Hermann

Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte

Weiterlesen
Schulz, Hermann

Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte

Weiterlesen
Schulz, Hermann

Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte

Weiterlesen
Schulz, Hermann

Wenn dich ein Löwe nach der Uhrzeit fragt

Weiterlesen