Auf dem Glücksrad

Autor*in
Voigt, Cynthia
ISBN
978-3-551-35209-5
Übersetzer*in
Klaußner, Wolf
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
384
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2002
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 14 jährige Wirtstochter Birle bemerkt eines Nachts einen Fremden, der sich zum Steg schleicht und ein Boot nimmt. Ohne die Gefahr zu bedenken, versucht sie das Boot festzuhalten und stürzt dabei ins Wasser. Doch der Fremde kennt sich weder mit Booten noch in der Gegend aus, schnell wird Birle für ihn zu einer wertvollen Hilfe. Sie verliebt sich in ihn, in seine Augen und sein Lächeln und erkennt bald, dass es sich um einen vornehmen Mann, einen Lord handelt. Die Gründe, warum Orien, so der Name des 19 jährigen Lords, seine Heimat verlassen hat, erfährt sie nach und nach. Birle, das Mädchen aus dem Volk, kann auf Grund ihrer Erfahrungen und ihres praktischen Denkens immer wieder Gefahren abwenden, von ihren Großeltern hat sie das Schreiben und Lesen gelernt, selbst Landkarten sind ihr nicht fremd. Eines Tages geraten sie in die Hände von Piraten, die sie und ihre beiden Ruderleute als Sklaven verkaufen. Birle und Yul, der geistig zurückgebliebene Riese, kommen zu dem Alchimisten Joachim, das Schicksal meint es trotz ihres Sklavendaseins gut mit ihnen. Birle lernt viele Heilkräuter und deren Wirkungsweise kennen. Ihre Sorge gilt Orien, der zunächst an zwei Zimmerleute verkauft wurde. Eines Tages trifft sie ihn und nennt ihm ihre Adresse. Orien wird als Sklave in ein Bergwerk verkauft - sein qualvoller Tod scheint besiegelt. Es gelingt ihm zu fliehen, schwer verletzt und dem Tod nahe. Birle und Yul retten ihn, als Joachim aus der Stadt flieht, weil Krieg droht. Unter-wegs muss sie Yul als Geisel bei einer Schaustellertruppe lassen um mit Orien weiterziehen zu können. Sie pflegt viele Monate, sie leben im Verborgenen, immer in Gefahr. Als Orien wieder gesund ist, gehen sie nach Nordosten, in Oriens Königreich. Der Empfang am Hofe ist herzlich, aber Birle fühlt sich nicht wohl, sie will hier nicht bleiben. Von Oriens Großeltern erfährt sie, dass diese ihre verstorbenen Großeltern kannten und sich in deren Schuld fühlen. Birle erhält das Lehen ihrer Großeltern, das sie alleine bewirtschaftet und ihre Heilkräuter pflanzt. Dort bringt sie ihr Kind zur Welt, das sie alleine erziehen will, denn Orien weiß nichts von ihrer Schwangerschaft. Sie hat alles vorbereitet um Yul zu suchen und in ihr Haus zu holen, als eines Abends Orien vor ihrem Haus steht. Er hat bereits Yul frei gekauft und mitgebracht, da er von nun an bei Birle leben wird. Die Macht über das Königreich hat Orien seinem Bruder überlassen.

Beurteilungstext

Das Zusammentreffen zwischen dem Mann aus dem Adel und einem Mädchen aus dem Volk mutet zunächst etwas märchen-haft an. Doch bald zeigt sich, dass beide trotz ihrer Standesunterschiede sich gut ergänzen. Leider gibt es weder eine zeitliche noch eine geografische Zuordnung, es fällt zwar der Name des Königreiches, Sutherland, doch es bleibt offen, ob es sich hier um Realität handelt. Birle steht im Mittelpunkt des Geschehens, deshalb erfährt der Leser auch von ihren Erlebnissen im Hause Joachims, Oriens Leidensweg lässt sich nur erahnen. Das Mädchen aus dem Volk hat den günstigeren Schicksalsfaden in der Hand, ihr entschlossenes Handeln und ihr Selbstbewusstsein, das bereits in den ersten Zeilen des Buches deutlich wird, er-möglichen es ihr nicht nur sich, sondern auch Yul und Orien zu retten. Aber trotz aller Stärke beweist sie Rücksicht und Respekt gegenüber Schwachen - nicht ohne Skrupel lässt sie Yul als Geisel bei den Darstellern zurück, seiner Befreiung gilt ihr Han-deln, als sich die eigene Lage stabilisiert hat. Trotz ihrer großen Liebe zu Orien bleibt sie ihren Grundsätzen treu und will die bei dem Alchimisten gewonnenen Kenntnisse ihrem Volk zu Gute kommen lassen. Märchenhaft ist das Ende der Geschichte: Alle Probleme lösen sich durch die Bereitschaft Oriens zu ihr aufs Land zu ziehen, auf Macht und Herrschaft zu verzichten und statt dessen als Puppenspieler durch die Lande zu ziehen. So können beide ihren eigenen Wirkungskreis aufbauen und ohne ge-genseitige Abhängigkeit Anerkennung finden.
Das Buch lädt zum Schmökern ein und eignet sich gut als Baustein für eine Bibliothek, wenn auch der wissenschaftliche An-spruch (Realitätsbezug) hinter dem Märchenhaften zurückbleibt. Die Geschichte ist sehr anschaulich geschrieben, einige Pas-sagen könnten - unter Berücksichtigung der Altersgruppe - etwas geraffter sein, hier kommt gelegentlich etwas Langeweile auf. Dennoch ist das Buch als Gesamtwerk durchaus empfehlenswert. Als Klassenlektüre scheint es weniger geeignet, weil es eher eine Liebes- als eine Abenteuergeschichte ist. Somit trifft die Handlung sicherlich nicht die Interessenslage der Mehrheit in einer Klasse. Schon zu Beginn der Geschichte ist zu erwarten, dass es ein Happy End gibt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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