Auch Monster müssen schlafen

Schlagwörter

• Gefühle
• Spannung

Teaser

Ob es wohl in echt Monster gibt? Und wenn ja, könnte es sein, dass eins unterwegs zu dir ist, um dich aufzufressen? So mit Messer und Gabel und ganz viel Ketchup? Oder vielleicht doch lieber auf einem warmen Toast mit Butter? Genüsslich wird geschildert, wie ein großes, grünes Monster auf einem Dreirad durch den Wald fährt, über Berge klettert, in der Stadt nach dir sucht und die Treppe hochkommt... um dir zum Schluss einen großen Gute-Nacht-Kuss zu geben und neben dem Kinderbett einzuschlafen.

Beurteilungstext

“Eine wonnegruselige Monstergeschichte” verspricht der Verlag. Sicher ist die Vorstellung, dass ein echtes Monster unterwegs ins Kinderzimmer ist, um vielleicht das Kind mit Messer und Gabel zu verspeisen, alles andere als beruhigend. So klingt diese Geschichte nicht unbedingt nach einer, die man Kindern vor dem Einschlafen erzählen sollte. Bis man die witzigen Illustrationen sieht und den Schluss gelesen hat. Alle Anspannung kann sich in einem erleichternden Lachen auflösen: Ach, es wollte nur einen “fürchterlich großen GUTE-NACHT-KUSS! Schmatz Schmatz Schmatz!” Denn auch Monster werden abends müde und brauchen dann einen gemütlichen Platz zum Schlafen.

Dass dieses Monster nicht wirklich böse sein kann, merkt man eigentlich schon auf den ersten Seiten. Obwohl es kleine Hörner hat, Riesenaugen und dicke rote Krallen wirkt es eher putzig und etwas plump. Es hat Mühe, durch den matschigen Sumpf zu laufen und sieht auf den Schneefeldern im Gebirge so verloren aus, dass es schon am Anfang der Geschichte Sympathiepunkte sammeln kann. Mir gefällt, wie mit dem Text gespielt wird: unterschiedliche Schriftgrößen und Schriftarten machen Spaß, beim Vorlesen mit der Sprache zu spielen, zu betonen, laut und leise zu werden. So will das Buch zum Mitmachen einladen... und die Geschichte kann mit einem dicken Schmatz-Kuss für den Zuhörer enden.

“Auch Monster müssen schlafen” ist eine Bilderbuchgeschichte, die mit der Angst spielt, ohne dass Ängste aufgebaut werden. Wie schön es sein kann, sich etwas zu gruseln, um dann hinterher beruhigt (und geküsst) unter der Bettdecke zu liegen. Die Geschichte ist ein Vorlesevergnügen für Erwachsene, die Zuhörer im Alter zwischen vier und etwa sieben Jahren werden ihren Spaß haben. Schön wäre auch, wenn ältere Kinder es ihren jüngeren Geschwistern oder Mitschülern vorlesen würden.