Asphalt Tribe. Kinder der Straße.

Autor*in
Rhue, Morton
ISBN
978-3-473-35246-3
Übersetzer*in
Schmitz, Werner
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
215
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2004
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

"Wir nannten uns Asphalt Tribe. Ein Stamm, der auf der Suche nach Nahrung und Obdach durch die Straßen streifte. Wir passten gegenseitig auf uns auf und kümmerten uns umeinander." So charakterisiert Maybe, die Erzählerin, die kleine Gruppe Obdachloser, fast alle noch Kinder, die ihr Dasein in den winterlichen Straßen von New York fristen. Sie alle ziehen ein Leben auf der Straße einem Leben in zerrütteten Familien oder im Heim vor. Sie wollen frei sein. Doch diese Freiheit hat ihren Preis. Die Kinder betteln, prostituieren sich, nehmen Drogen, werden benutzt und gedemütigt. Am Ende sind vier aus der Gruppe tot, zwei finden den Weg zurück in ihre Familien. Mit Hilfe des Bibliothekars Anthony eröffnet sich auch für Maybe wieder eine Perspektive. Sie erkennt, dass das Leben auf der Straße ohne Zukunft ist, dass alles besser ist, als auf der Straße zu leben.

Beurteilungstext

Mit seinem neuen, anrührenden Jugendbuch lenkt Morton Rhue den Blick auf Straßenkinder der westlichen Welt. Der Autor hat klugerweise auf einen allwissenden, kommentierenden Erzähler verzichtet. Es ist die Perspektive der naiven, gutmütigen Maybe, die zu der Wirkung des Textes auf den Leser entscheidend beiträgt. Auch wenn man es nicht billigt, so versteht man doch, warum sich Maybe gegen ein Leben im Heim entscheidet. Ihre Fürsorge für die Mitglieder ihres "Stammes", ihre Verzweiflung angesichts des Todes der Freunde, ihr Misstrauen gegenüber der Welt der Erwachsenen werden glaubhaft vermittelt. Sowohl das Vorwort von Doris Schröder-Köpf als auch das Nachwort Markus Seidels, Vorsitzender der in Deutschland tätigen Straßenkinder-Hilfsorganisation "Off-Road-Kids" führen deutschen Leserinnen und Lesern nachdrücklich vor Augen, dass es dieses Elend auch in unserem Land gibt.
Sicherlich ein Roman, dessen Lektüre lohnenswert ist, auch und gerade für Jugendliche, die fern der Welt der Straßenkinder in Sicherheit und Wohlstand leben. Vielleicht hilft das Buch, zukünftig mit offenen Augen durch die Straßen deutscher Großstädte zu gehen, hilft es gegen Gleichgültigkeit und Ignoranz.





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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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