Ash Mistry und der Zorn der Kobra

Autor*in
Chadda, Sarwat
ISBN
978-3-7855-7720-2
Übersetzer*in
Mannchen, Nadine
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Percival, Tom
Seitenanzahl
448
Verlag
Loewe
Gattung
Fantastik
Ort
Bindlach
Jahr
2014
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nachdem Ash den Dämonenfürsten Ravanna besiegt hat und der Kali-Aastra geworden ist, erscheint es ihm unmöglich sein normales Teenagerleben weiterzuführen. Grade als Ash sich wieder eingelebt hat, taucht Ravannas Tochter Parvati auf und ersucht ihn um Hilfe, denn der böse Magier Savage hat den Diamanten Koh-i-Noor gestohlen und plant die Toten zurückzuholen - auch Ravanna.

Beurteilungstext

Ash ist zurück aus Indien und hat noch mit den dortigen Erlebnissen zu kämpfen. Sein Onkel und seine Tante starben, seine Schwester konnte er nur knapp aus der Gefangenschaft von Savage befreien und dann hat er sich auch noch in den Kali-Aastra verwandelt, der tödlichen Waffe der Göttin Kali. Dementsprechend hat er auch mit seinen neuen Fähigkeiten zu kämpfen. Doch dafür bleibt ihm keine Zeit, denn schon nach einigen Monaten taucht seine Dämonenfreundin Parvati, die Tochter des Dämonenfürsten Ravanna, auf und bittet ihn um Hilfe. Der Magier Savage hat den Diamanten Koh-i-Noor gestohlen. Er plant mit dessen Zauberkräften noch mächtiger zu werden und die Toten zurückzuholen, denn nur Ravanna hatte dafür gesorgt, dass der Magier nicht altern musste. Parvati möchte die Wiedererweckung ihres Vaters unbedingt verhindern und versucht gemeinsam mit Ash den Stein zu finden. Bei einem Angriff von Savages Dämonen stirbt Ash große Liebe Gemma, weshalb der junge Kali-Aastra plötzlich sehr ähnliche Pläne mit dem Koh-i-Noor hat wie Savage. Dabei ignoriert er immer wieder Parvatis Versicherung, dass die Toten nie wieder so sein werden wie vor ihrem Tod. Bei der Suche nach dem Magier, die die beiden Freunde nach Indien zurückführt, entwickeln sich die Spannungen zwischen ihnen immer weiter und führen zum großen Streit. Ash sucht allein nach Savage und wird dabei beinahe von ihm getötet. Als er Parvati warnen möchte, ist das gemeinsame Lager bereits von dem Magier zerstört worden und seine Freundin verschwunden. Ash macht sich wieder auf die Suche nach Savage und findet ihn. Der inzwischen geschwächte Magier kann den Junge davon überzeugen, dass es doch möglich ist die Toten so zu erwecken, dass sie wieder wie vor ihrem Tod leben können. Aufgrund des Versprechens, dass Gemma wieder lebendig wird, hilft Ash Savage bei der Suche nach dem mächtigen schwarzen Mandala in der versunkenen Dämonenstadt Ravannas. Dort trifft er wieder auf Parvati mit der er sich zunächst einen Kampf liefert. Schließlich zeigt sich aber wieder Savages betrügerische Seite und der Kali-Aastra erkennt, dass er von dem Magier nur benutzt wurde. Savage selber bemerkt zu spät, dass der Koh-i-Noor verflucht ist und stirbt an der bösen Macht des Diamanten. Ash akzeptiert, dass er Gemma nicht zurück ins Leben holen kann und versöhnt sich wieder mit Parvati. Einige Wochen zurück in England bei seiner Familie versucht Ash den Koh-i-Noor zu beseitigen, um weiteren Missbrauch von dessen Macht zu verhindern. Er begräbt ihn nachts im Grab seiner Freundin Gemma. Als der Junge am nächsten Morgen nach Hause kommt, macht er eine furchtbare Entdeckung. Seine Eltern besitzen plötzlich ein neues Auto und nennen ihn nicht mehr Ash, sondern verwenden seinen vollen Namen „Ashoka“. Sie behaupten sogar, dass er dies selber gewollt habe. Auch sein Onkel und seine Tante sind am Leben und keiner versteht Ash, der glaubt, dass sie tot seien. Plötzlich erscheint auch ein Bild des jungen und gesunden Lord Savage in einer Zeitung und Ash erkennt, dass der Magier es schließlich doch geschafft hat die Macht des Koh-i-Noor zu nutzen. Er hat die Vergangenheit verändert. Zu guter Letzt taucht auch noch ein zweiter Ash auf, der das Leben des Kali-Aastra übernommen hat und Ash bleibt verzweifelt zurück.
Bei „Ash Mistry und der Zorn der Kobra“ handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, in der sich Sarwat Chadda eher unbekannten Thema widmet und Legenden aus Indien mit Fantasy verbindet. Diese ungewöhnliche Verbindung lässt Spannung vermuten, die auch nicht enttäuscht wird. Immer wieder ergeben sich ungeahnte Wendungen und der Leser fiebert mit Ash mit, der immer wieder hin- und hergerissen ist zwischen seinen eigenen Wünschen und dem was „richtig“ ist. Die Sprache des Buches ist gut verständlich und verzichtet auf Fachwörter. Allerdings muss der Leser, insbesondere wenn der erste Band nicht zuvor gelesen wurde, sich erst in die Welt von Ash Mistry einfinden, die von Magiern, Göttern und Dämonen berichtet und dabei oft komplizierte Eigennamen verwendet. Allerdings sind die Beschreibungen ausreichen, um eine Vorstellung der Gegebenheiten zu entwickeln. Besonders interessant sind Ash Träume, die ihn in zahlreiche seiner früheren Leben zurückblicken lassen. Für den Leser sind diese Rückblicke durch einen Wechsel der Schriftart eindeutig kenntlich gemacht worden, sodass keine Verwirrung auftritt. Ebenso verhält es sich auch mit den Gedanken von Ash, die, dank des auktorialen Erzählers, gelegentlich für den Leser sichtbar werden.
Ganz zu Beginn des Buches findet der Leser ein Zitat von William Blake, das nicht offensichtlich mit dem Inhalt von „Ash Mistry“ in Verbindung steht und dem Leser einiges an Interpretationsvermögen abverlangt, um den möglichen Sinn zu erschließen. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Klappentext, der dem möglichen Leser so gut wie keinen Einblick in den Inhalt gewährt. Stattdessen ist er so knapp gehalten, dass kaum die Neugierde geweckt wird, obwohl das Buch an sich durchweg spannend ist. Das Cover dagegen ist passend zum Inhalt gestaltet und zeigt den Kampf von Ash und Parvati in der versunkenen Dämonenstadt. Über ihnen schweben zudem mystisch wirkende Augen, die vermutlich zu der Göttin Kali gehören, der Ash huldigt. Anders als der Klappentext kann der Leser durch das Cover eine erste Ahnung von den Geschehnissen erhalten.
Es ist möglich das Buch auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes zu verstehen, da Sarwat Chadda sich um Rückblicke auf Figuren und Ereignisse des ersten Bandes bemüht. Auf diese Weise ist die Fortführung der Geschichte um den Kali-Aastra verständlich und spannend. Hauptsächlich bei Figuren, die im ersten Band gestorben sind, fehlen dem Leser jedoch womöglich spannende Details und auch die zahlreichen Legenden, die der Autor verarbeitet bereiten gelegentlich Schwierigkeiten. Auf diese Weise bleiben eventuell einige Fragen offen, die durch eine Lektüre des ersten Bandes geklärt werden könnten. Schön ist jedoch, dass der Leser auch so viel über die indische Kultur und die Götter, wie beispielsweise die Göttin Kali, erfährt.
Da das Buch mit seinen 60 Kapiteln relativ lang ist und zudem viele Szenen mit Gewalt enthält, eignet es sich nur für ältere Jugendliche. Diese dürften dann auch mit dem Verständnis der Legenden und den Beschreibungen rund um die Dämonen, Götter sowie den Koh-i-Noor und den Kali-Aastra kaum Probleme haben. Wichtig ist auch, dass sich interessierte Jugendliche nicht von dem viel zu knappen Klappentext abschrecken lassen, da sich eine Lektüre des Buches durchaus lohnt.

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Diese Rezension wurde verfasst von ThL- unibi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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