Asadora - Band 1

Autor*in
Urasawa, Naoki
ISBN
978-3-551-71137-3
Übersetzer*in
Tsuki, Miyuki
Ori. Sprache
Japanisch
Illustrator*in
Urasawa, NaokiUrano, HideakiSakata, Tooru
Seitenanzahl
208
Verlag
Carlsen
Gattung
ComicTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Im Japan Ende der 1950er Jahre wird die junge Asa von einem Unglück überrascht - ein Taifun zerstört ihre gesamte Wohngegend, das Schicksal ihrer Familie ist ungewiss. Zusammen mit dem ehemaligen Militärpiloten Kasuja macht sie sich auf, den vom Wasser eingeschlossenen Menschen zu helfen.

Beurteilungstext

Teil eins der dreibändigen Reihe beginnt im Jahr 2020; die Welt ist in Aufruhr, als ein Monster aus Feuer und Asche droht sie zu zerstören. Cut, zum Jahr 1959, dem Hafen von Nagoya in der Bucht Ise. Die kleine Asa ist ebenso eigenwillig wie einfallsreich. Als eines von vielen Kindern einer Großfamilie muss sie das auch sein, wenn sie nicht ständig übergangen werden will. Bereits zu Beginn der Geschichte wird dies klargestellt. Als ihre Mutter das elfte Kind erwartet und sich Asa auf den Weg zum Arzt begibt, lässt sie sich nicht etwa damit abspeisen, dass dieser wegen eines bevorstehenden Taifuns das Haus nicht verlassen will. Der Arzt fährt also los und Asa bleibt allein zurück. Das drohende Unwetter kündigt sich durch ein schauriges Heulen an, doch das lenkt Asa nur für einen kurzen Moment ab. Das Mädchen läuft wie gewohnt weiter durch die Straßen und trifft auf ihren Freund Shota, einen Läufer, dessen Familie von ihm olympisches Gold erwartet. Das junge Mädchen überholt ihn mühelos und wird prompt von ihm gerügt. Denn eine Frau darf auf keinen Fall eine bessere Leistung erbringen als ein Mann, schon gar nicht wenn dieser älter ist als sie. Asa lässt ihn wortlos stehen, das Heulen des Windes lenkt wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich. Es hört sich für sie an wie eine Kreatur oder ein Tier, doch bevor sie der Sache auf den Grund gehen kann, erwischt sie einen Dieb auf frischer Tat. Es folgt eine wilde Verfolgungsjagd und die schnelle Asa kann locker mit dem Mann mithalten. Nachdem dieser merkt, dass er das Mädchen nicht abschütteln kann, kidnappt er sie kurzerhand, um von ihrer Familie Geld zu erpressen. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung kann Asa ihm klarmachen, dass ihre Familie weder Geld besitzt, noch ihr Fehlen überhaupt bemerken wird. Die beiden kommen ins Gespräch und so erfährt Asa, dass der Mann - Kasuya - nach einem Missverständnis gefeuert wurde und nun ohne Arbeit und Perspektive ist. Das Gespräch wird jäh unterbrochen, als die erste Flutwelle die Küste trifft. Die beiden flüchten sich in einen Schiffscontainer und überleben. Das Bild, welches sich ihnen nach Verlassen des Unterschlupfs bietet, ist besonders für das kleine Mädchen erschütternd: von ihrem Wohnort ist nichts übrig als Schutt und Wasser. Stur wie sie ist, überredet sie Kasuya, ihr bei der Rettung der eingeschlossenen Menschen zu helfen. Das ungleiche Duo schafft es in die Stadt zu gelangen, mehrere Bewohner zu überreden, Lebensmittel und Trinkwasser bereitzustellen und ein Flugzeug zu kapern. Kasuya stellt mit Bravour sein Talent als ehemaliger Militärpilot unter Beweis und den beiden gelingt es, Essen und Wasserflaschen an die Flutopfer zu verteilen. Doch als sie zu Asa’s Familie fliegen, erwartet sie eine Überraschung. Anstelle des Hauses befindet sich dort ein riesiger Fußabdruck. An diesem Höhepunkt des Spannungsbogens endet Band 1.
Mit ‚Asadora‘ lernen Leser*innen nicht nur sympathische Hauptfiguren, sondern auch viele Teile der japanischen Kultur kennen. Sei es die enge Familienverbundenheit, Reiskuchen oder bekannte Elemente der Popkultur (wie riesenhafte Monster), sie alle lassen das Japan der 1950er lebendig und authentisch wirken. Daneben finden sich aber auch viele gesellschaftskritische Gedanken wieder, beispielsweise die Kluft zwischen sozialen Schichten, die Nachwirkungen des Krieges mit Nordamerika oder das angespannte Verhältnis zwischen der Zivilbevölkerung und der Polizei. Dem steht die Zivilcourage gegenüber, welche zwar erst durch ein kleines Mädchen wachgerüttelt werden muss, letztendlich aber zur Rettung der Flutopfer beiträgt. Die mythischen Anspielungen, die sich durch den realitätsnahen Plot ziehen, lassen die Spannung nur umso mehr steigen und machen Lust auf Band zwei und drei. So sprechen nicht nur die Inhalte der Geschichte, sondern auch die besondere Erzählweise der Manga-Novela für einen schulischen Einsatz.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTK.

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