Arche

Autor*in
Wolfsgruber, Linda
ISBN
978-3-85351-261-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wolfsgruber, Linda
Seitenanzahl
26
Verlag
Wiener Dom-Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2013
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein besonderes Buch über die Sintflut - fast ohne Worte, aber durchaus beredt auf seine Weise. Zum Schauen, Entdecken und Träumen.

Beurteilungstext

Ohne Zweifel gehört die Sintflut zu den ältesten, archaischsten und grausigsten Menschheitsgeschichten. Gott, verärgert über seine Schöpfung, speziell die Neigung des Menschen zu Hass und Gewalt, beschließt alles zu zerstören und einen Neuanfang zu versuchen. Den sollen nur wenige erleben: Noah, ein redlicher Mensch und seine Familie, die ein Schiff bauen. Und von jeder Tierart ein Paar. Sie alle kommen zur Arche und schwimmen mit ihr auf den Wassermassen, die allen anderen unter sich begraben.
In Linda Wolfsgrubers Buch tritt der Erzähler deutlich zurück. Nur eine narrative Rahmung wird gegeben. Auf der ersten Seite beginnt es: ""Es begann zu regnen..."" und erst auf der letzten Seite wird der Satz beendet: ""und so wurden alle gerettet!"" Die modal gebrauchte Konjunktion ""so"" verweist auf einen weiteren Kontext, der in den Bildern zu sehen ist. Diese zeigen nur Tiere, die zur Arche strömen. Allerdings sind zuerst nur die Tiere zu sehen. Diese sind fast skizzenartig in Bunt- und Wachstift- und Kreidebildern zu sehen. Sie überlagern sich, gehen ineinander über. Die starke Nähe lässt einen Zusammenhang schwierig fassbar werden. Nur: Sind offensichtlich alle zum gleichen Ziel unterwegs. Erst auf den letzten drei Seiten tritt auch die Arche in den Blick. Nun ist das Ziel klar, die Tiere steigen ein. Auf dem letzten Bild ist nur noch die Arche zu sehen, und das ganze Schiff ist mit sternenartigen Augen übersäht, die am Himmel in den Sternen ihre Weiterführung finden.
Faszinierend ist, dass keine Geschichte erzählt wird. Weder Gottes Zorn noch Noahs tun, weder die Wasser noch die Rettung werden berichtet. Nur die Arche als Ort der Tiere wird zum kollektiven Sammlungsort und damit zum Symbol für die Zusage Gottes, nicht alles enden zu lassen. Auf der Innenseite des hinteren Buchdeckels kann dann ergänzend noch eine von Linda Wolfsgruber nacherzählte Version der biblischen Geschichte nachgelesen werden.
Hier liegt eine faszinierende Neuinterpretation einer alten Geschichte vor, die stark die Tiere und das Gemeinsame in den Blick rückt. Das Buch wurde mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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