Aquamarin

Autor*in
Eschbach, Andreas
ISBN
978-3-401-60022-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
408
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2015
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ihr Leben lang ist Saha vor dem Wasser gewarnt worden. Als sie jedoch von ihren Mitschülern ins Schwimmbecken der Schule gestoßen wird, geschieht Unglaubliches. Doch dies ist für Saha erst der Anfang einer aufregenden Entdeckungsreise zu sich selbst und ihren Ursprüngen.

Beurteilungstext

""Aquamarin"" ist ein Gattungshybrid. Mit der Datierung der Handlung auf das Jahre 2151 ist zunächst auf einen Zukunftsroman verwiesen. Und obwohl Eschbach geschickt die typischen Gattungsmerkmale einer Dystopie von ""Brave new World"" oder ""1984"" (auf Orwells Roman wird explizit Bezug genommen) bis zu ""The Hunger Games"" in seine Geschichte verwebt, ist der Entwurf zukünftiger Gesellschaft hier nicht, wie in vielen aktuellen jugendliterarischen Dystopien, Handlungsmotor, sondern vielmehr Kulisse für die Auseinandersetzung mit den Werten und Normen einer technisierten und vom wissenschaftlichen Fortschritt bestimmten Welt. Dabei wird am Beispiel der Genmanipulation zum einen darüber reflektiert, wie weit der Mensch in der Ausnutzung seiner technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten gehen darf; zum anderen wird darüber diskutiert (auch in Figurenrede, gar in einer juristischen Anhörung), wie weit die Verteidigung der etablierten Wert und Normen gehen darf: Wann beginnt der Prozess, der Werte und Normen zum reinen Selbstzweck, zur eitlen Selbstvergewisserung der Gesellschaft werden lässt, wann also ist der Punkt erreicht, an dem Werte und Normen aufhören, der Organisation menschlichen Zusammenlebens zu dienen. Im Kern ist ""Aquamarin"" eine Adoleszenzgeschichte, die von der Suche Sahas nach ihren Ursprüngen, ihrer eigenen Identität und ihrem Platz in der Gesellschaft wie auch von der Entdeckung ihrer eigenen besonderen Körperlichkeit erzählt. In der Erschaffung der Meermenschen, der Aquamarins, schließlich hat der Roman durchaus auch etwas von einem modernen Märchen.

Der Roman ist - ohne je langweilig zu sein - eher ruhig erzählt (einzig der Show-Down auf den letzten 50 Seiten fällt etwas aus dem Rahmen). Gerne folgt man als Leser den Gedanken der Ich-Erzählerin und lässt sich durch ihre Reflexionen zu eigenem Nachdenken anregen. ""Aquamarin"" sei allen Lesern empfohlen, die gerne Romane lesen, die sich mit der Zukunft unserer Welt und unserer Gesellschaften beschäftigen - und die es (wie die Rezensentin) erholsam finden, dass die Darstellung der Zukunft einmal nicht von vordergründiger Inszenierung von Gewalt bestimmt ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von WiBe.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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