Anton, ich mag dich

Autor*in
Pohl, Peter
ISBN
978-3-446-23472-7
Übersetzer*in
Kicherer, Birgitta
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Hanser
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jojo bewundert Anton, den tollen Fußballer und talentierten Hobbyzauberer aus ihrer Klasse 4b. Die beiden freunden sich an und beim näheren Kontakt fällt Jojo auf, dass Anton ständig neue Handys hat, seine Eltern nie in Erscheinung treten und auch sonst einiges rätselhaft erscheint.

Beurteilungstext

Peter Pohl erzählt die Geschichte als Ich-Erzählung aus der Sicht von Jojo. Erst ganz am Ende der Handlung offenbart der Autor, dass Jojo als Abkürzung für Josefine steht. Bis dahin kann der Leser glauben, es handele sich um einen Jungen.
“Wie soll ich dich beschreiben, damit man mich versteht..?” So beginnt das Buch und in diesem Stil setzt der Autor die Handlung fort. Jojo spricht Anton an und schildert dabei ihre Gedanken und Beobachtungen für den Leser. Angemessene Dialoge unterbrechen die Beschreibungen. Aus dieser Form entsteht eine sehr gefühlsbetonte sensible Erzählung. Jojo hat einfühlsame Eltern und zwei jüngere Schwestern. Die Eltern sind so verständnisvoll und achtsam im Umgang mit Anton, dass sie kaum real sein können, aber im Roman liest es sich gut. Jojo bewundert den Jungen, der es so gut versteht, andere zu loben und sein eigenes Können in den Hintergrund zu stellen. Der Leser kann gut nachvollziehen, warum dieser Junge sympathisch wirkt, aber bald schleichen sich Zweifel ein. Jojo schildert manche Begebenheit, die nachdenklich stimmt. Vorsichtig lenkt der Vater das Augenmerk auf ungewöhnliche Handlungen: immer wieder ein anderes Handy; immer wieder neue Ausreden, warum Antons Vater seinen Sohn nicht fährt. Der Junge ist ein toller Zauberer, der die ganze Familie unterhalten kann. Leider stellt sich heraus, dass er genauso talentiert ist zu lügen und Sachen zu stehlen. Durch die einfühlsamen Eltern ist es dem Mädchen möglich, selbst zu erkennen, dass ihr Freund Schwierigkeiten hat. Als sie ihn mit ihrem Wissen über ihn konfrontiert, entfernt er sich von ihr. Jojo findet heraus, dass Anton seit einem Alter von zwei Jahren nur mit einem behinderten Onkel zusammen lebt, der sich nicht richtig um ihn kümmern kann - eine Erklärung für das ungewöhnliche Verhalten des Jungen. Er wird vom Jugendamt abgeholt, aber inzwischen ist Josefine abgeklärt und freut sich über eine neue Schwester. “Mit Jungs scheint alles immer gleich so kompliziert zu werden.” Für die Zehnjährigen vielleicht ein guter Schluss.
Peter Pohl ist zwar in Deutschland geboren, aber in Schweden aufgewachsen. Die Originalfassung ist 2008 erschienen, die deutsche Übersetzung von Birgitta Kicherer im Hanser Verlag 2009.
Das Cover ist ausgesprochen klug gewählt. Zwei Kinder auf dem Fußballplatz: Anton in einer Kapuzenjacke, aus der nur eine Nasenspitze und ein paar blonde Haare hervorschauen (also ein unbekannt bleibender Junge) und daneben Jojo mit braunen etwas längeren Haaren, nicht eindeutig als Mädchen oder Junge zu identifizieren.
Ein sehr empfehlenswertes Buch zum Thema Stehlen, Lügen, Freundschaft, Umgang mit Außenseitern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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