Annika und die verschwundene Freundin

Autor*in
Geismar, Werner
ISBN
978-3-939337-54-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
191
Verlag
Schenk
Gattung
Krimi
Ort
Passau
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jana und Marlon kandidieren beide als Schülersprecher. Während Jana für ein besseres Schulklima kämpft, will Marlon seine tyrannische Vorherrschaft nicht verlieren und legt seiner Konkurrentin ständig Steine in den Weg. Dann greift er zu kriminellen Mitteln, um sein Ziel zu erreichen. Kann Annika ihrer Freundin Jana da noch helfen?

Beurteilungstext

Jana und Annika verkörpern in dieser Geschichte das Gute. Sie wollen das Leben an ihrer Schule erträglicher machen und Marlon als Schülersprecher verdrängen. Dieser verkörpert mit seiner Gang den Gegenpart. Tyrannisch, gewaltbereit und menschenverachtend macht er das Leben für seine Mitschüler zur Hölle. Kriminelle Handlungen sind bei ihm an der Tagesordnung und so verrät er Jana an ihren rumänischen Vater, der das Mädchen prompt entführt. Annika macht sich mit Hilfe ihres Vaters auf die Suche und schafft es tatsächlich, Jana zu befreien.
Soweit das Happyend. Dies ist leider fast der einzige positive Absatz in der Geschichte, die ansonsten vor Gewalt und Vorurteilen nur so strotzt. Der Autor wollte seine Handlung wohl so spannend wie möglich gestalten und ist dabei weit übers Ziel hinausgeschossen. Abzocke, Diebstahl, Brandstiftung, illegale Autorennen, Hehlerei, Kindesentführung - eine ganz schöne Anhäufung krimineller Taten für solch eine kleines Buch. Vorurteile sind ebenso an der Tagesordnung, wobei kein Klischee ausgelassen wird: Ausländer, Punks, Goths, Mädchen im allgemeinen, Muslime und Leute, die eine eigene Meinung vertreten, werden nicht nur von Schülern sondern erschreckenderweise auch noch von Lehrern misstrauisch betrachtet. Wenn so der Alltag auf dem Schulhof aussieht, kann einem schon angst und bange werden. Andere Passagen sind absolut unrealistisch und wirken abstoßend, z.B. das Benehmen des Rektors Sorgen (nomen est omen).
Ein Lichtblick ist die Freundschaft der beiden Mädchen, und auch auf die Polizei ist wenigstens Verlass, was die allgemein düstere Atmosphäre des Buches etwas aufhellt.
An der Aufmachung des Buches gibt es nichts zu bemängeln. Es passt in jede Handtasche und sorgt unterwegs für Lesegenuss. Das moderne, silbrig glänzende Outfit wird durch Texte in iphone-Optik ergänzt. Die Kapitel werden jeweils mit einer textbestimmenden SMS eingeleitet. Im Anhang gibt es typische Schülersprüche, SMS-Abkürzungen und Emoticons - eine nette Idee.
Empfohlen werden kann das Büchlein für Jugendliche ab 12, die Spannung suchen und die über mangelnde Authentizität hinwegsehen können.

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Diese Rezension wurde verfasst von PIGI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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