Annie und Fritz bei Opa
- Autor*in
- Mair, Martina
- ISBN
- 978-3-7876-9618-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Mair, Martina
- Seitenanzahl
- 26
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2000
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Erzählt wird von einem Besuch Annies mit ihrer Gans Fritz bei Opa. Zunächst beginnt die Handlung ganz ruhig: Annie ist stolz, dass sie wieder gewachsen ist. Es gibt Kuchen, danach ruhen sich alle auf dem Sofa aus. Später wollen die drei einen Ausflug, aber kann Opa seinen Hut zunächst nicht finden. Als ein Windstoß Opas Hut wegweht kommt etwas Aufregung in die Handlung. Auf dem Heimweg besuchen sie Oma auf dem Friedhof. Beim Abschied freuen sich alle auf den nächsten Besuch.
Beurteilungstext
Insgesamt wirkt das kleine Bilderbuch sehr ruhig. Dies hängt zum einen an der Handlung, zum anderen an der Graphik. Zunächst zur Handlung: Im Grunde genommen wird ein ganz normaler Besuch eines Kindes bei seinem Opa beschrieben. Die Abläufe dürften so oder so ähnlich vielen Kindern bekannt sein: Ankommen, zeigen wie groß man geworden ist, Kuchen essen, ausruhen auf dem Sofa, sich fertig machen für einen Spaziergang, Spaziergang und Abschied nehmen. Dies mag etwas langweilig klingen, doch die Geschichte spricht durchaus facettenreich verschiedene Gefühle an. So ist die Suche nach Opas Hut witzig, denn natürlich liegt er vor seiner Nase. Spannung kommt auf, als der Wind Opas Hut wegweht und es nicht ganz einfach ist, ihn wieder einzufangen. Schließlich kommt auch Trauer und Nachdenklichkeit auf, als die drei auf dem Heimweg Omas Grab besuchen. Geprägt ist die ganze Gefühlslage von einer offensichtlich tiefen Zuneigung, die Opa und Enkelin füreinander empfinden. Dies kann den jungen Leser/-innen Sicherheit und Vertrautes vermitteln. Obwohl also nichts Außergewöhnliches passiert, schafft es die Autorin dennoch, einen Spannungsbogen aufzubauen und gleichzeitig eine ruhige Geschichte zu erzählen. Vielleicht tut diese unaufgeregte Erzählung Kindern gut.
Nun zu den Bildern: Die Aquarellbilder bestechen ebenfalls durch ihren ruhigen Duktus. Der Text steht immer auf der linken Buchseite, die Bilder sind auf die rechte gesetzt. Gedeckte Erdfarben herrschen vor. Die Personen und Gegenstände sind liebevoll gemalt. Auf übertrieben viele Details wurde verzichtet, was die Konzentration auf das Wesentliche mit sich bringt und somit wieder viel Ruhe ausstrahlt, was ja der Handlung angemessen ist. Text und Bilder ergänzen sich gut, besonders gelungen auf der Doppelseite, auf der Opa seinen Hut sucht. Der Text verrät noch nicht, wo der Hut ist, während es auf dem Bild schon gezeigt wird. Vielleicht noch eine kritische Anmerkung: Der Opa mit Hut und Rauschebart mag etwas sehr klischeehaft geraten sein.
Insgesamt kann dieses Buch eine schöne Abwechslung zu Bilderbüchern mit viel “Action” und Details zum Entdecken sein, weil Kinder durchaus nicht immer viel Aufregung wollen.