Anna und Anto plötzlich anders
- Autor*in
- Zillgens, Gerlis
- ISBN
- 978-3-522-50665-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 224
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Bücher über Geschlechter-Rollentausch gibt es in der Kinderliteratur schon mehrfach, in „Anna und Anto“ – der Geschichte über ein Zwillingspaar – widmet sich die Autorin diesem Thema ebenfalls.
Beurteilungstext
Die beiden sind 14 und im besten Pubertäts-Alter. Anna ist verknallt in Maxim, den Freund ihres Bruders, der sie leider überhaupt nicht wahrnimmt. Nachdem sie ihrer Oma das Herz ausgeschüttet hat, steckt sie plötzlich im Körper ihres Bruders und der in ihrem. Omas Hokuspokus machte es möglich.
Anfangs haben die zwei ziemliche Probleme, sich in die andere Rolle zu finden, zumal sie nur äußerlich den anderen verkörpern. Aber mit der Zeit findet zumindest Anna Gefallen an dieser Option. Anto hat mehr Probleme mit seiner plötzlichen Verwandlung (die auch die Periode nicht auslässt) und beide müssen sich konsequent selbst kontrollieren, um sich nach außen nicht zu verraten.
Erwartungsgemäß gibt es allerlei Verwirrungen, die Spannung wird noch durch ein Schulprojekt angeheizt, in dem immer zwei Schüler ein Pseudo-Baby als Puppe bekommen (einen chipgesteuerten Miniroboter), um die sie sich eine Woche lang Tag und Nacht gemeinsam kümmern müssen. Diese Aufgabe müssen Anna (als Anto) und Maxim zusammen meistern.
Das alles wird sehr amüsant von Anna erzählt, es liest sich flüssig und spannend.
Es werden viele Probleme berührt: Welche Anforderungen stellt ein Baby an seine noch viel zu jungen Eltern? Wie trägt man die Verantwortung gemeinsam? Sind Maxim und Anto vielleicht schwul? Wie reagieren seine Eltern auf diese Möglichkeit? Wie unterschiedlich empfinden Junge und Mädchen?
Auch Stereotype werden auf die Schippe genommen: Die beiden ziehen ihrem Baby – obwohl es ein Mädchen ist – bewusst blaue Kleidung an.
Eine gute Idee, Heranwachsenden die Probleme des jeweils anderen Geschlechts auf amüsante Art nahe zu bringen. Der Autorin ist das in ganz leichtem, unterhaltsamem Stil gelungen und – ich gebe es zu – selbst als Oma habe ich stellenweise herzlich gelacht.