Anna mag Oma und Oma mag Äpfel

Autor*in
Hofer Weber, Katrin
ISBN
978-3-85581-586-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mai-Wyss, Tatjana
Seitenanzahl
40
Verlag
Bohem Press
Gattung
Bilderbuch
Ort
Zürich
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein wunderschön illustriertes Bilderbuch, welches zugleich über Demenz aufklärt und damit Kindern helfen kann, die Erkrankung zu verstehen und Wege des Umgangs mit demenzerkrankten Personen zu finden.

Beurteilungstext

In einer immer älter werdenden Gesellschaft werden auch Kinder immer häufiger mit demenzerkrankten Personen konfrontiert. Ob in der Nachbarschaft, aber auch beim Einkaufen oder in anderen alltäglichen Situationen, häufig auch im Kreis der Verwandtschaft treffen Kinder auf – in der Regel – ältere Personen, die sich „anders“ verhalten, als es andere Menschen es tun bzw. als sie es gewohnt sind. Denn demenzkrank zu sein, ist mehr als vergesslich zu sein. Die Krankheit äußert sich in vielerlei Hinsicht und stellt Kinder – aber auch Erwachsene – vor besondere Herausforderungen. Verwirrtheit und Desorientierung sind nur zwei Merkmale, die diese Krankheit prägen. Häufig kommen auch Aggressivität und gleichzeitig eine tiefe Traurigkeit, am Anfang auch noch Scham, bei den Betroffenen dazu.
In dem Buch „Anna mag Oma und Oma mag Äpfel“ wird auf einfühlsame Weise die Beziehung zwischen der kleinen Anna und ihrer demenzerkrankten Oma erzählt. Das Buch beginnt mit einem Rückblick auf die Zeit, in der die Oma noch in ihrem schönen Haus im Obstgartenweg gewohnt hat. In ihrem Garten standen Obstbäume und die Oma hat gebacken und Gäste empfangen. Und dann ist die Oma erkrankt und konnte nicht mehr allein leben. Ihr Haus wurde verkauft und sie lebt nun im Seniorenheim. Als Anna sie dort besucht, wirkt die Oma sehr traurig. Bei ihrem nächsten Besuch versucht Anna sie mit einem Bild von einem Baum aufzuheitern, aber ihre Oma wirkt abwesend. Anna ist sauer. Glücklicherweise spricht sie abends mit ihren Eltern über ihre Gefühle und diese erklären ihr, dass ihre Oma unheilbar krank ist. Anna hat gemischte Gefühle, einerseits tut ihr die Oma leid, andererseits ist sie enttäuscht und weiß auch nicht, wie sie ihre Oma glücklich machen soll. Als Anna durch Zufall ein Foto entdeckt, auf dem ihre Oma mit einem Mann Äpfel schneidet, hat Anna eine Idee und bei ihrem nächsten Besuch im Seniorenheim bringt sie ihrer Oma Äpfel und einen Schäler mit. Mit einem zufriedenen Gesicht beginnt ihre Oma Äpfel zu schälen. Sowohl Anna als auch ihre Oma sind – zumindest für den Moment – glücklich.
Das Buch erzählt eine wunderschöne und zugleich sehr traurige Geschichte über die Beziehung einer Enkelin zu ihrer Großmutter. Und „nebenbei“ erfahren Kinder – und ihre Eltern – viel über die Krankheit, die gerade für Kinder sonst häufig im Verborgenen bleibt. Der Umgang mit demenzkranken Personen irritiert, verwirrt und bringt Gefühle zu Tage, die nicht immer leicht einzuordnen sind. Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag dazu, Kinder über die Krankheit aufzuklären, aber auch, gemeinsam mit ihnen nach Möglichkeiten des Umgangs zu suchen und Kinder dabei zu begleiten. Nicht zuletzt die sehr schöne Illustrationen führen dazu, dass das Buch Kinder und Erwachsene tief im Herzen berührt. Eine echte Leseempfehlung insbesondere für Kinder, in deren Umfeld demenzkranke Personen leben.

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Diese Rezension wurde verfasst von 140; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 28.11.2022

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