Anik & das Geheimnis des Meeres

Autor*in
Heitmann, Tanja
ISBN
978-3-499-21677-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
314
Verlag
Rowohlt
Gattung
Fantastik
Ort
Reinbek
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Anik lebt mit seiner Familie auf einer Insel - sein Vater ist dort Leuchtturmwärter.
Anik kennt von seinem Großvater viele Geschichten über diese Insel und weiß, dass sie etwas Geheimnisvolles in sich birgt. Als der Junge wieder einmal Treibgut sammelt, findet er ein kristallblaues Mädchen, Polly, welches sein Gedächtnis verloren hat. Polly wird außerdem von Drachen gejagt und gemeinsam machen sich die Kinder auf, um die Rätsel um Polly zu lösen. Eine wilde Abenteuerreise beginnt.

Beurteilungstext

Anik findet am Strand ein seltsames, kristallblaues Mädchen. Die Kristalle fallen von ihm ab, als Anik es berührt, doch das Mädchen kann sich an nichts mehr erinnern - sie scheint ihr Gedächtnis, wie ihren Namen, verloren zu haben. Auch die Insel auf der Anik lebt, ist voller Geheimnisse und Magie. Sein Großvater hat ihm viele Geschichten über das „große Blau“ und die anderen Elemente erzählt.
Für Aniks Vater stellt Polly (so nennt Anik sie) eine Gefahr für die Familie dar und er möchte, dass das Mädchen von der Insel verschwindet. Über Polly ziehen Unwetter auf und sie wird von Drachen gejagt. Anik aber kann Polly nicht allein gehen lassen und somit steigen sie beide in das Segelboot des Großvaters und verlassen die Insel. Es dauert nicht lange und sie werden in einen Wasserstrudel gesogen. Am Grunde des Strudels beginnt für die Kinder eine abenteuerreiche Reise. Sie begegnen sonderbaren Wesen und Geschöpfen und erfahren, wie sie den Drachen besiegen können. Und es stellt sich heraus, dass Polly der Schlüssel dieser ganzen Ereignisse ist.

Die Recherche über die Autorin Tanja Heitmann führte zu den von der Autorin angegeben Gründen, warum sie Anik & das Geheimnis des Meeres geschrieben hatte:
„Die Idee für diese phantastische Geschichte kam mir, weil ich meinem Sohn unbedingt auch einmal dieses Leuchten aufs Gesicht zaubern wollte, für das ansonsten immer Lindgren, Funke & Co. verantwortlich waren. So fand Anik seinen Weg aufs Papier – er ist sozusagen Justus’ großer kleiner Bruder, der jede Menge Abenteuer mit Drachen, Meereskatzen und Funkenmännern erlebt.“(http://www.tanja-heitmann.de/) 

Nun, irgendwie ist die Geschichte auch eine Mischung aus Funke, Lindgren und vor allem Moers geworden. Viele Elemente erinnern an „Die Stadt der träumenden Bücher“ und sogar ein gelber Schwamm taucht auf. Schon der Beginn des Buches ist verwirrend. Eine Welt namens Aenigma – bei Moers ist es Zamonien, eine geheimnisvolle Insel, Magie und Zauberwesen, in die man als Leser einfach so hineinfällt. Dann geht alles Schlag auf Schlag und die beiden Kinder müssen die Insel verlassen und natürlich ist klar, dass sie nun Einiges vor sich haben und auch, dass Polly der Schlüssel zu alldem ist. Da aber in jedem Kapitel und in jeder Ecke des Buches ein neues Wesen und andere Welten warten, hat man kaum Zeit die vielen fremden Wesen aufzunehmen bzw. es wird auch wenig mit ihnen in Interaktion getreten. In diesem Buch passiert viel - fast zuviel. Man hat den Katzenwächter (die erste Station nach dem Strudel) gerade erst kennengelernt, da geht es auch schon weiter. Es gibt zum Beispiel Drachen, ein graues Wolfsrudel mit eigenen Schnelltunneln, Meerjungfrauen, Haifischkrieger, Katzen, die Kleidung tragen, eine vergessene Universität, Gärten mit blauen Beeren und Lebensessenzen. Alle Wesen können sprechen und sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um den Kindern das zu geben, was sie brauchen um weiterzukommen. Außerdem gibt es noch Wesen die so ganz nebenbei auftauchen wie „Blitzherolde“ und „Sommerwolkenmädchen“. Über diese erfährt der Leser leider Garnichts.
Das Gute ist: es entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen Anik und Polly und auch ihr gegenseitiges Vertrauen wird auf die Probe gestellt. Zum Glück endet das Ganze nicht in einer Liebesromanze. Moralisch bietet diese Geschichte ein paar nette Gedanken. Außerdem zeigen uns Anik und Polly was es heißt mutig und verantwortungsvoll zu sein.
Illustrationen hat das Buch leider keine. Zu Beginn mag dies nicht stören, aber später wünscht man sich welche um die zahlreichen Wesen besser unterscheiden zu können. So hätten diese vielleicht das Verständnis des Buches erleichtern können.
Kurzum: Ich finde „Anik & das Geheimnis des Meeres“ nur eingeschränkt empfehlenswert. Vielleicht aber finden junge Leser und vor allem Fantasy-Fans die vielen Wesen und wechselnden Schauplätze aber auch viel spannender.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ml; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 04.12.2014

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