Anders

Autor*in
Steinhöfel, Andreas
ISBN
978-3-551-56006-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Peter, Schössow
Seitenanzahl
336
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 11-jährige Felix erleidet an seinem Geburtstag einen Unfall, der ihn 9 Monate ins Koma zwingt. Er vermag sich danach, an nichts mehr zu erinnern, was sich vor und nach dem Unfall ereignete. Darauf setzen seine zwei “Freunde”, mit denen er am gleichen Tag etwas Verbrecherisches anstellte. Aber langsam sickert die Erinnerung durch...

Beurteilungstext

Das Geschehen ist spannend und fast wie ein Thriller erzählt. Der Autor breitet langsam und psychologisch tiefgründig das Beziehungsgeflecht aus, das zwischen den Eltern von Felix, der sich fortan Anders nennt (deswegen der Titel), und es konfliktreich entwickelt, zwischen der Lehrerin, die sich Schuld gibt, weil sie Felix am Tag des Unfalles hat heim gehen lassen, und den Eltern sowie gegenüber ihrem Direktor, der die neuerliche Entwicklung von Felix sehr kritisch sieht und ihn von der Schule zu verweisen gedenkt, weil er einige Schüler und Erwachsene nicht nur angefasst, sondern sie gar beleidigt hatte. Besonders tief werden die Figuren von Felix-Anders, der Lehrerin und Ben ausgeleuchtet, einem der beiden Freunde, der Felix am Ende des Romans das Leben rettet und die Aufklärung des Verbrechens forciert. Die Auflösung der Familie Winter wird differenziert gestaltet, und die vormalige Kälte zwischen Vater und Sohn wird zur Wärme, hingegen wird die Beziehung des Sohnes zur Mutter immer distanzierter. In der Nebenhandlung kann noch die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen der Ärztin und dem Krankenpfleger naiv eingeflochten werden. Insbesondere die Hinwendung des Jungen, der sich selbst und die Gründe für sein Verhalten sucht, zum alten Stack wird zum Auslöser für die Wiedergewinnung der Erinnerung, denn zuletzt versucht der “schwarze” Nisse erneut, seine vormalige Tat zu wiederholen, bevor der Kriminalfall endgültig gelöst werden kann. Eingefügt sind noch die fantastischen Visionen des Großvaters, und die Nixengeschichte ist eines der Motive, das die Handlung voran treibt. Der heitere und nachdenkliche Ton überzeugt ebenso wie der ständige Wechsel der Erzählebenen.
Steinhöfel ist nicht nur ein ausgewiesener Übersetzer, sondern auch ein brillanter Erzähler, was er schon in den Rico und Oskar-Geschichten unter Beweis stellte, wofür er den Jugendliteraturpreis erhielt. Das Buch ist ein erneuter Höhepunkt.

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Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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