Am Ufer der Träume

Autor*in
Jeier, Thomas
ISBN
978-3-8000-5688-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Umfang
320  Minuten
Verlag
Ueberreuter
Gattung
AudioErzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Wien
Jahr
2012
Alters­empfehlung
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Irland 1846 im zweiten Jahr der schlimmen Missernten und großer Hungersnot: Molly, ihre Mutter und Schwester Fanny werden aus ihrem Heim vertrieben. Unter unsäglichen Strapazen ziehen sie nach Norden. Unterwegs lernt Molly ihre große Liebe kennen. Mit Bryan werden sie ins Land der unbegrenzten Freiheit, nach Amerika, auswandern.

Beurteilungstext

Wer dieses Buch in die Hand genommen hat, wird es erst wieder weglegen, wenn er es bis zur letzten Seite gelesen hat. Die Odyssee und Liebesgeschichte von Molly liest sich spannend wie ein Abenteuerroman und ist ergreifend durch die menschlichen Tragödien, die sich auf ihrem langen Weg nach Amerika ereignen. Aufatmend könnte man das Buch nach dem Happy End dann weglegen. Doch so einfach ist dieser Roman nicht. Bereits auf den ersten Seiten erfährt man genug über die irische Geschichte, um zu verstehen, warum in Nordirland bis zum heutigen Tag immer wieder Aggressionen zwischen Katholiken und Protestanten aufflackern. Mollys Lebenswelt beschreibt das ganze Elend der irischen Landbevölkerung jener Zeit: Als Pächter von etwas Land sind sie wehrlos der ausbeuterischen Politik der englischen Landlords ausgeliefert. Die irischen Bauernfamilien leben von Kartoffeln, Wurzeln und Waldbeeren. Das bisschen Getreide sowie die Schweine, die sie ziehen, müssen als Pacht an die Besitzer abgeliefert werden. Als 1845 und 1846 jeweils die Kartoffelernte ausfällt, bricht eine furchtbare Hungersnot unter der Bevölkerung aus. In jenen Jahren verliert Irland eine Million Menschen. Etwa 200 000 davon schaffen es auszuwandern, die anderen verhungern oder sterben an Krankheiten. Als Molly, ihre Mutter und ihre hübsche Schwester Fanny aus ihrer Lehmhütte vertrieben werden, können sie gerade mal einen Kochtopf und ihre Essnäpfe mitnehmen. Beim Überleben auf dem Weg nach Norden helfen ihnen Mollys wilder Überlebenswille und Fannys Charme, den sie stets erfolgreich bei Männern einsetzen kann. Ihr Weg ist gesäumt von Toten und verzweifelten Überlebenden. Als Molly ihre große Liebe Bryan trifft, einen ebenso temperamentvollen Hitzkopf wie Molly, wird das Leben erträglicher. Dennoch müssen sie den Winter über in einem Arbeitshaus verbringen, eine weitere schlimme Erfahrung für die nach Freiheit strebenden jungen Leute und die kranke Mutter. Aber im Frühjahr erreichen sie mit viel Glück, mit übermenschlichen Anstrengungen und auch viel Nettsein zu Männern von Fanny das Auswanderer-Schiff nach New York. Dort sind die irischen Neubürger gar nicht willkommen - sie stehen in der sozialen Hierarchie gerade noch über den Negern, den freigelassenen Sklaven. Nachdem die Mutter unterwegs gestorben war und Bryan wegen einer schweren Erkrankung nicht an Land gehen durfte, waren Molly und ihre Schwester ganz auf sich gestellt. Molly schlägt sich mit harter Arbeit durch und wartet dickköpfig auf ihren Bryan. Fanny ist nett zu Männern und strebt eine Karriere als Künstlerin sowie einen seriösen Ehemann an. Molly musst auf ihr Happy End länger warten. Sie schlägt sich allein durch bis zum Wilden Westen, wo sie gerade noch rechtzeitig von ihrem Bryan gefunden wird, bevor ein Comanchen-Häuptling mit ihr eine Zwangs-Ehe eingeht. Neben der furiosen Karriere als Western-Lady, die Molly erlebt, ist in dem amerikanischen Teil des Romans sehr viel über die politischen und sozialen Verhältnisse sowie über den skrupellosen Umgang mit den Ureinwohnern, den Indianern, zu erfahren.

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Diese Rezension wurde verfasst von gem .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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