Als plötzlich alles anders war

Autor*in
Dierks, Martina
ISBN
978-3-570-22195-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
191
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 11-jährige Louisa verfolgt ihre um zwei Jahre ältere Schwester Teresa mit dem Fahrrad und erleidet einen schweren Unfall, der sie Monate lang zurück wirft und als Behinderte in den Rollstuhl zwingt. Daheim und in der Schule erheischt sie stets nur Mitleid. Vordem galt sie als Eislaufsternchen, war sehr gut in der Schule und recht kommunikativ. Nun beginnen die Konflikte aber erst.

Beurteilungstext

Die Autorin schildert nicht den Hergang jenes folgenschweren Unfalls, sondern setzt gleich auf die psychologische Schiene, denn Louisa vermag das entgegen gebrachte Mitleid nicht zu ertragen. Da ihr Vater fast verzweifelt, weil er statt einer vorzuzeigenden Tochter nun eine behinderte zu betreuen hat, es deswegen mit der Mutter und Teresa oft zum Streit kommt und er letztlich die Familie verlässt; da die Mutter beide Töchter belügt, statt offen über alle Probleme zu reden und da sich die Ältere der Geschwister in Schuldzuweisungen gegen sich selbst immer mehr verstrickt, und da sich die vormaligen Freundinnen der Betroffenen nicht so recht trauen, ihre echte Freundschaft wieder aufleben zu lassen, wird das Geschehen tiefgründig und breit gefächert aufbereitet und spannend dargestellt. Kurz bevor Louisa selbst verzweifelt, kommt es zufällig zum Kontakt mit einer gleichfalls Behinderten, und Tinka gibt dem Mädchen neuen Lebensmut, weckt Impulse für Zukunftspläne und setzt Zeichen für eine familiäre Ausgewogenheit, die sich im Epilog auch angedeutet findet. Wenngleich die dort formulierten Details auch auf Harmonie zielen, wird die Schärfe der hier inszenierten Konflikte nicht zurück genommen. Dass Louisa zu reiten beginnt und möglicherweise statt des Rollstuhls nur Gehhilfen zur Fortbewegung benötigt werden, dass Teresa von ihrer eigenen Schuldzuweisung ablässt und sich wieder offen ihrer Schwester zuwendet, dass der verlorene Vater in die Familie zurück findet und dass Louisa ihren Schul- und Lebensplan eigenständig zu bestimmen vermag, sind kleine Impulse, die das Schicksal der betroffenen Familie erleichtern und Zuversicht ausstrahlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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