Als Otto das Herz zum ersten Mal brach

Autor*in
Schulß, Axel
ISBN
978-3-414-82217-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bunge, Daniel
Seitenanzahl
48
Verlag
Gattung
Ort
Köln
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Otto eines Morgens aufwacht, ist Annie - seine beste Freundin - plötzlich tot. Zuerst kann Otto es gar nicht glauben. Dann - ganz langsam - wird ihm die Tragweite dieses plötzlichen Todes bewusst. Annie wird nie wieder kommen, in der Schule nie wieder neben ihm sitzen, nie wieder mit ihm spielen. Wie Otto sich dieser erschreckenden Erkenntnis stellt, davon erzählt diese anrührende Geschichte.

Beurteilungstext

Otto und Annie waren die besten Freunde. Nein, noch mehr! Sie lebten nicht nur im selben Haus, gingen nicht nur gemeinsam in die Schule, saßen dort nicht nur nebeneinander und taten fast alles gemeinsam, seit einiger Zeit waren sie sogar verheiratet. Und das, obwohl sie erst sieben waren. Es hatte lange gedauert und viel Geld gekostet, bis es ihnen gelungen war, zwei gleiche Ringe aus dem Klim-Bim-Automaten am Supermarkt herauszuholen. Doch dann hatten sie geheiratet - heimlich natürlich. Alles schien so einfach und unbeschwert.
Doch nun ist Annie plötzlich tot. Sie ist die Treppe hinuntergefallen. Otto kann es nicht glauben. Sicherlich ist alles nur ein Missverständnis. Ganz langsam wird ihm bewusst, was das für Annie und ihn bedeutet. Und es braucht eine Weile, bis er seine neue Lage einzuordnen weiß.
Zum Glück ist Otto nicht allein. Besonders seine Eltern und Annies Mutter helfen ihm bei der Trauerarbeit. Sie spenden Trost und klären sein Fragen. Die betreffen weniger das Leben nach dem Tod, als sein eigenes Leben ohne Annie. Denn was ist ein Mann, dessen Frau gestorben ist? Ist er nun immer noch verheiratet? Bis zu welchem Punkt? Und ganz langsam, indem sich seine eigene Position in diesem Drama zu klären beginnt, kann Otto auch den Verlust einordnen und verarbeiten.
Dabei rücken Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich in den Blickpunkt. Er erinnert sich an die Zeit mit Annie, an seine ‚Verlobungszeit' unter dem Klim-Bim-Automaten, die Hochzeit und die Zeit danach, als alle neidisch auf sie waren. In der Gegenwart findet er Orte, wo er um Annie trauern kann. Er geht zu ihrer Beerdigung und legt eine Blume auf ihren Sitzplatz in der Schule. Und er denkt an die Zukunft, an sein eigenes Leben, das Warten und - vielleicht auch an die neue Liebe. So scheint es schließlich, als wenn Otto den Verlust nicht als dunklen Riss in seiner Biografie, sondern als Entwicklungsschritt verarbeiten kann. Es gibt für ihn ein Leben nach der Zeit mit Annie, ohne dass es ein Verrat an Annie wird. Denn dieses Leben hat ein Ende gefunden, und es hat auch für Otto ein Ende gefunden, weil es ihm gelungen ist, es ganz persönlich abzuschließen, ohne es zu vergessen oder zu verdrängen.
Diese wunderbare Geschichte über Tod, Trauer und Trost erzählt mit einer unglaublichen Sensibilität von einer ersten Liebe, an deren Ende zwar das gebrochene Herz, doch auch die neue Hoffnung steht. Hier wird nichts verniedlicht oder übertrieben. Das macht das Buch gerade deshalb so authentisch, weil es nüchtern, doch voller Mitgefühl Otto auf seinem neuen Weg ohne Annie begleitet. Weil es den Jungen ernst nimmt - genauso wie seine Gegenüber, die ihm nun zur Seite stehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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