Als Otto das Herz zum ersten Mal brach

Autor*in
Schulß, Axel
ISBN
978-3-414-82217-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bunge, Daniela
Seitenanzahl
34
Verlag
Gattung
Ort
Erlangen
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als die Mutter ihn morgens weckt, erfährt Otto vom Unfalltod seiner Freundin Annie. Die beiden haben schon Heiraten gespielt und lieben sich sehr. Otto kann es erst nicht glauben, dass Annie nie mehr zurückkommt. Durch die Hilfe der Erwachsenen und seiner Schulkameraden lernt er, über seine Gefühle zu sprechen, seine Erinnerungen festzuhalten, Annie einen Platz zu geben und trotzdem hoffnungsfroh in die Zukunft zu blicken.

Beurteilungstext

Der Titel des Buches lässt sofort an eine Liebesgeschichte denken. Es ist eine besondere, außergewöhnliche Liebe, die durch den plötzlichen Tod des Mädchens der Zukunft beraubt ist. Schon von daher ein außergewöhnliches Buch. Erwachsene, die mit Kindern zu tun haben, wissen sehr wohl, wie tief eine erste Liebe zwischen Kindern gehen kann. Dann dieser unfassbare Tod! Die Erwachsenen sind genauso verzweifelt wie Otto. Der wehrt sich zuerst gegen die schreckliche Wahrheit und läuft davon. Erst allmählich sagt ihm sein Verstand, dass Annie nie mehr bei ihm sein wird. Otto ist dem Tod schon einmal begegnet als Annies Vater nach langer, unheilbarer Krankheit sterben musste. Annies Mama war nun Witwe, hatten ihm die Erwachsenen erklärt. Otto fühlt sich als Witwer. Er war doch mit Annie verheiratet! Sie hatten sich sogar gegenseitig an einem Klimbim-Automaten Ringe gezogen! So zart und liebevoll wie die Zuneigung der beiden Kinder in Text, aber auch in den feinen, unaufdringlichen Bildern geschildert wird, genauso zart und einfühlsam wird die Trauer des Jungen dem Leser vor Augen geführt. Man möchte mitweinen, wenn man das Buch liest. Trotzalledem ist das Buch nicht deprimierend. Trauer muss man zulassen. Zuwendung und Nähe anderer erleichtern die Trauer. Auch Gebete können helfen. Otto legt eine Blume auf Annies Platz in der Schule. Die Klassenkameraden tun das Gleiche. An der Beerdigung bricht ihm zum ersten Mal das Herz. Das können ihm alle nachfühlen, die einen lieben Menschen verloren haben. Aber selbst Annies Mutter kann sich in ihrem Schmerz noch Otto tröstend zuwenden. Das Buch versinkt trotzdem nicht in der Trauer. Miteinander reden, das Schreckliche auch durch Reden darüber zu verarbeiten, das zeigt dieses Buch auch. Otto selbst gibt den Anstoß als er seine Lehrerin fragt, wie das Wort “Tod” geschrieben wird. Diese Lehrerin tut so, als wüsste sie es nicht und nimmt es als Anlass zu einem Gespräch unter vier Augen, das nicht dargestellt wird. Neben Otto sitzt jetzt Julchen. Sie schaut ihn mit großen Augen an. Otto ist so aufgeregt, dass er ein wenig inhalieren muss. Dass er ein Inhaliergerät bei sich hat, wird auch auf den vorigen Seiten erwähnt. Aber nur Kinder, die wie Otto wohl Asthmatiker sind, werden das bewusst wahrnehmen.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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