Als die Stadt in Flammen stand

Autor*in
Jones, KimberlySegal, Silly
ISBN
978-3-570-31463-0
Übersetzer*in
Attwood, Doris
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
10,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwei Mädchen die ohne ersichtliche Gemeinsamkeiten versuchen gemeinsam und heil durch eine Stadt voller Unruhen, Plündereien und Gewalt nach Hause zu kommen.

Beurteilungstext

Kimberly Jones ist eine afrikanisch-amerikanische Schriftstellerin, Menschen-Rechtsaktivistin und Theologin, die in der literarischen Welt und in der Black Lives Matter-Bewegung stark aktiv ist. Sie wurde in der Nähe von Chicago geboren und studierte dort auch Musik, Theater und Tanz. Kimberly Jones ist die Co-Autorin des New-York-Times-Bestsellers „Als die Stadt in Flammen stand“.
Gilly Segal wuchs in Florida auf, verbrachte ihre Studienjahre in Israel und arbeitet nun als Anwältin in einer Werbeagentur. Sie ist die andere Co-Autorin des mir vorliegenden Romans.

Das Cover ist simpel, aber eindrucksvoll gestaltet. Zu sehen ist eine Gegenüberstellung der beiden Protagonistinnen im gezeichneten Profil vor einem dunkelblauen Hintergrund. Der Titel ist in einer roten Schrift in einem weißen Kreis gedruckt. Dieser Kreis wirkt, als würde sich der Mond von der Nacht abheben, da der restliche Hintergrund dunkelblau ist.

Die Hauptfiguren Lena und Campbell erzählen abwechselnd jeweils aus der Ich-Perspektive. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden. Es wird deutlich, wie unterschiedlich sie manche Situationen empfinden.
Die Geschichte spielt auf den Straßen des Ortes Haverford in Pennsylvania, theoretisch könnte der Handlungsort aber überall in den USA sein, da die geschilderten Konflikte für grundlegende Probleme in vielen Teilen der USA stehen. In der Geschichte geht es um ein Schwarzes Mädchen und ein Weißes Mädchen, die zwar dieselbe Schule besuchen, aber nicht miteinander befreundet sind. Campbell ist neu an der Schule und hilft gedrängter Weise beim Footballspiel im Kiosk aus. Lena will gerade etwas bei ihr kaufen, als ein rassistischer Streit in der Warteschlange zu einer Prügelei führt. Die Lage eskaliert schnell. Lena und Campbell wollen dem entgehen, um sich selbst vor Angriffen zu bewahren.
Die beiden Mädchen versuchen zusammen durch eine Stadt voller Unruhen, Plündereien und Gewalt ihren Weg nach Hause suchen. Dabei geraten die beiden von einer Gefahr zur Nächsten und laufen dabei vor einem wütend protestierenden Mob und Provokateuren mit Föderationsflaggen davon.
Nach vielen wirklich extremen und lebensgefährlichen Situationen schaffen die Mädchen es der Situationen zu entkommen.

Die Handlung ist zeitweise spannend, aber irgendwie konnte ich die Flucht von Lena und Campbell nicht ganz nachvollziehen. Ihre Angst ist spürbar, aber ich denke so richtig verstehen kann man es nur, wenn man selbst schon Erfahrungen mit Diskriminierung aufgrund der eigenen Hautfarbe gemacht hat.
Insgesamt regt das Buch zum Nachdenken an, kratzt aber meiner Meinung nach nur an der Oberfläche. Das liegt zum großen Teil auch an den beiden Protagonistinnen, denen es an Charakter fehlt. Lena ist zu abhängig von ihrem Freund, der sie ziemlich im Stich lässt, und Campbell hat auch keine eigene Meinung. Zusätzlich fand ich die Ausdrucksweise der Figuren sehr anstrengend, die für mich eher so klangen, als würden Erwachsene glauben, dass Teenager so sprechen. Also wirkte die Sprache etwas aufgesetzt.
Das englische Original heist: „I´m not dying with you to night.” Dieser Titel passt meiner Meinung nach viel besser zu dem Buch als der deutsche Titel. Da in dem Buch viel passiert und auch Dinge in Flammen stehen, aber die beiden Mädchen beschützen sich gegenseitig und versuchen wirklich alles um nicht verletzt zu werden oder zu sterben.

Mir hat das Buch nicht in vollem Umfang gefallen, da es durch die benutzte Jugendsprache sprachlich hektisch und konfus auf mich wirkte. Die ganze Handlung wirkte auf mich oberflächlich. Vielleicht ist es für die Jugendliche Zielgruppe, aber genau richtig geschrieben, um interessant zu und spannend zu sein. Viele brisante Themen wurden nur angedeutet, damit Jugendliche mit diesen Themen in Berührung kommen und bei Interesse sich weiter mit dem Thema auseinandersetzen.

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Diese Rezension wurde verfasst von C.B.; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 07.02.2023