Als die Stadt in Flammen stand

Autor*in
Jones, KimberlySegal, Gilly
ISBN
978-3-570-31463-0
Übersetzer*in
Attwood, Doris
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
266
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Zwei Autorinnen erzählen aus der Sicht eines schwarzen und eines weißen Mädchens die Ereignisse einer einzigen Nacht, die von Massenschlägereien und Gewalt geprägt ist.

Beurteilungstext

Zwei Mädchen, die sich eigentlich nur vom Sehen kennen, geraten bei einem Footballspiel in eine Massenschlägerei. Lena ist cool, hat immer einen kessen Spruch auf den Lippen und ist nach der hippsten Mode gekleidet. Sie kennt sich aus in ihrem Viertel, das überwiegend von Schwarzen bewohnt wird. Campell hingegen ist schüchtern und verunsichert. Sie lebt erst seit kurzem bei ihrem Vater in der Stadt, da die Mutter ins Ausland gezogen ist. Die Tatsache, dass Lena schwarz und Campell weiß ist, spielt für die beiden keine Rolle und auch die Leserschaft erfährt erst allmählich etwas über die unterschiedlichen Hautfarben der beiden. Da das schwarze Mädchen Lena heißt, was eher ein Name ist, unter dem man ein weißes Mädchen erwartet und Campell als Name eher mit dem schwarzen Mädchen in Verbindung gebracht wird, kann das bei der Leserschaft zunächst zu Verwirrung führen, die aber von den beiden Autorinnen bestimmt gewollt ist. So wird das eigen Denken von Klischees ins Bewusstsein gerückt.
Wenn Lena und Campell nicht per Zufall in diese bedrohlich eskalierende Situation hineingeraten wären, hätten sie sich vermutlich niemals kennengelernt.
Die Handlung wird abwechselnd aus Lenas oder Campells Sicht geschildert und umfasst nur eine einzige Nacht voller Schrecken. Sie geraten von einer Schlägerei in die nächste und es ist schwer nachvollziehbar und wenig plausibel, warum die beiden sich immer wieder in die Nähe von Massentumulten begeben, anstatt auf dem schnellsten Weg nach Hause zu kommen. So wiederholt sich das Muster von fliehen- Schlägerei – fliehen mehrmals, was bei zwei jungen Mädchen recht unglaubwürdig ist.
Die Charaktere der beiden Hauptpersonen bleiben leider an der Oberfläche und erschweren so eine Identifikation mit einer oder beiden. Lena ist zwar taff, doch zugleich hechelt sie ihrem Freund, den sie bedingungslos anhimmelt, wie ein Hündchen hinterher. Campell gibt sich meistens als Opfer der widrigen Umstände, die sie in diese Stadt gebracht haben und zeigt wenig Eigeninitiative.
Das Thema Rassismus wird, obwohl dramatische Straßenschlachten und Plünderungen stattfinden, was einen massiven Polizeieinsatz zur Folge hat, nur am Rande thematisiert. Alles wird kurz angerissen, aber nicht weiter in der Tiefe verfolgt.
Der Schreibstil ist, vor allem bei den Parts, die aus Lenas Sicht geschrieben ist, sehr umgangssprachlich geprägt. Slang und Redestil sind zum Teil befremdlich, vor allem, wenn es um Modetrends oder bestimmte Serienhelden geht, die in Deutschland nicht oder wenig bekannt sind.

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Diese Rezension wurde verfasst von 9; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 28.11.2021

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