Als die Namen verloren gingen

Autor*in
Katzenberger, Andrea
ISBN
978-3-942795-53-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Walczyk, Jana
Seitenanzahl
40
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Mannheim
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
22,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Spannend und voller Chancen für eine entdeckende und tiefergehende Lektüre: mit diesem Bilderbuch nehmen Andrea Katzenberger und Jana Walczyk Leserinnen und Leser unterschiedlichster Altersgruppen mit auf eine bewegende Reise durch ansprechend gestaltete Bilder, die immer wieder neue Entdeckungen bergen, sowie einen Text, der zum Nachdenken und der Konstruktion einer individuellen Interpretation der Geschichte anregt. Ein lesenswertes Bilderbuch mit Potential für Jung und Alt.

Beurteilungstext

„Als die Namen verloren gingen“ von Andrea Katzenberger und Jana Walczyk ist ein Bilderbuch, in welchem sich der Protagonist Jakob mit vielfältigen Bezeichnungen und Kosenamen konfrontiert sieht, welche sein Umfeld im Zuge der Ansprache untereinander verwendet. Während er an den liebevollen Kosenamen, welche seine Eltern ihm und auch sich untereinander geben, Gefallen findet, muss er feststellen, dass abweichende Bezeichnungen untereinander auch Schattenseiten bergen, nämlich jene, die in Form von verletzenden Ausdrücken im Zuge eines Streits erfolgen. Als es zu einem Streit zwischen Jakobs Eltern kommt, in welchem verletzende Ausdrücke mit zunehmendem Ausmaß an Stelle der eigentlichen Namen und liebevollen Kosenamen treten, scheinen die Namen, so auch Jakobs, allmählich zu verschwinden. Auf der Suche nach seinem Namen begibt sich Jakob in seine eigene Fantasiewelt voller Abenteuer, in welcher eine ganz besondere Begegnung Jakobs Suche nach der eigenen Identität prägt und ihm eine wichtige Erkenntnis verschafft.

Das Bilderbuch von Andrea Katzenberger und Jana Walczyk schafft durch seine abstrakten und doch zugleich realistischen Illustrationen eine eigene Welt, in welcher jedes einzelne Bild ein enormes Entdeckungspotenzial für den Rezipienten bzw. die Rezipientin birgt. Versteckte und zum Teil humoristisch geprägte Details bieten hierbei Anlass zu einer tiefergehenden Lektüre, wobei durch immer wieder neue potenzielle Entdeckungen innerhalb der einzelnen Bilder sowohl motivationale als auch unterhaltsame Zugänge, sowie eine daraus resultierende lustvolle Kinderlektüre ermöglicht wird. Die Illustrationen sind ansprechend, abwechslungsreich und interessant gestaltet und ermöglichen durch ihre enorme Aussagekraft eine Auseinandersetzung mit dem Buch, ohne zwangsläufig erforderlichen Bezug zum dazugehörigen Text, da die Bilder bereits alleinstehend ihre eigene Welt sowie eine darin spielende Geschichte konstruieren. Die Abstraktheit und das Detailreichtum der Illustrationen bringt hierbei eine breit gefächerte Interpretationsvielfalt mit sich, wodurch die Möglichkeit eines jeden Einzelnen besteht, sich eine eigene Bedeutung sowie Realität der Geschichte zu konstruieren.

Auch der Text des Bilderbuches lässt Raum für unterschiedliche Deutungen und Kreativität, da er sich jeglichen Interpretationsvorschlägen entzieht und die Bedeutung von Jakobs Fantasiewelt, die Intention, welche hinter dessen Reise steckt, sowie die Rolle des Namensverlusts im Zuge der Geschichte der Deutung und Bedeutungskonstruktion durch den Rezipienten bzw. die Rezipientin überlässt. Die metaphorische und bildhafte Anreicherung des Textes regt hierbei eine intensive Auseinandersetzung mit dem Buch in Form der Konstruktion subjektiver Vorstellungsbilder an und bleibt dabei trotz stilistisch anspruchsvoller Schreibweise stets auch für eine jüngere Zielgruppe verständlich.

„Als die Namen verloren gingen“ von Andrea Katzenberger und Jana Walczyk birgt eine enorme Deutungsvielfalt sowie vielfältige Gesprächsanlässe für die Auseinandersetzung mit dem Bilderbuch und ermöglicht Rezipienten bzw. Rezipientinnen unterschiedlichster Altersgruppen mithilfe seines einfach verständlichen und zugleich sprachlich anspruchsvoll angereicherten Textes sowie kontrastreichen, fantasievollen und ansprechend gestalteten Bildern einen anregenden Zugang zu einer intensiven Arbeit mit dem Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von iba; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 24.12.2018

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