Almost

Autor*in
Eliot, Anne
ISBN
978-3-423-71671-0
Übersetzer*in
Niehaus, Birgit
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
498
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,55 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Liebesgeschichte zwischen Jess Jordan, die beinahe vergewaltigt wurde, und Gray Porter, den sie sich als Boy-Friend mietet.

Beurteilungstext

“Fast. Fast. Wie ich dieses Wort hasse, das mich wie kein anderes definiert” (S. 144), klagt die 17-jährige Hauptfigur des Romans. Jess Jordan wurde vor drei Jahren “fast” vergewaltigt. Sie ist nur “fast darüber hinweggekommen. Noch immer leidet sie unter posttraumatischen Belastungsstörungen; d. h. sie wird nachts von schrecklichen Albträumen geplagt, in denen sie das Geschehen erneut erlebt, ohne sich dann am Morgen an den Täter oder andere Figuren erinnern zu können. Deshalb versucht sie wach zu bleiben und am Tage, z. B. in ihrem Auto, Schlaf nachzuholen. Ihre Familie ist in großer Sorge und bemüht sich, sie von allen Anstrengungen fernzuhalten. Um den Eltern zu beweisen, dass sie in der Lage ist, normale Dinge zu tun, bewirbt sie sich um einen Ferienpraktikumsplatz. Danach möchte sie aufs College. Kurz vor dem entscheidenden Bewerbungsgespräch trifft sie auf ihren Kontrahenten Gray Porter. Er braucht dringend Geld für Studiengebühren. Im Gegensatz zu Jess lebt er in eher ärmlichen Verhältnissen. Der Deal, den Jess ihm vorschlägt, verwirrt Gray. “Ich biete dir an, dass ich umsonst arbeite, und du willigst ein, den Sommer über mein Freund zu sein. (...) Ich werde normal, du verdienst Geld und wir beide kriegen Empfehlungsschreiben.” Nach langem Zögern stimmt Gray
zu; vor allem weil er seit Jahren heimlich in Jess verliebt ist und seit jenem Abend, als sie fast vergewaltigt wurde, furchtbare Schuldgefühle hat. Er war auch auf der Party gewesen. Zwar war es ihm damals gelungen, den Täter - einen Kumpel aus der Eishockey-Mannschaft - zu verjagen. Aber als die Polizei kam, flüchtete er aus Angst vor falschen Verdächtigungen. Er schwieg dann auf Bitten des Trainers wegen der Meisterschaften und auf Wunsch der Eltern, die keine Anklage wollten.

Die Ereignisse werden größtenteils von Jess erzählt. Aber auch Gray kommt zu Wort. Er berichtet von seinen Gefühlen und Bedenken. Der Leser weiß also sehr viel eher als Jess, was in der Nacht der Fast-Vergewaltigung geschehen ist. Das Interesse verlagert sich auf die sich anbahnende Liebesbeziehung und die Frage, ob die “Liebe” standhalten wird, falls Jess sich doch noch genauer erinnert und von Grays unrühmlicher Rolle erfährt. Durch den Perspektivwechsel entsteht ein differenziertes Bild von den jungen Leuten. Vor allem Jesses verzweifelte Versuche , die Ereignisse von vor drei Jahren zu verarbeiten, sind überzeugend und berührend geschildert. Die vielen, vielen Seiten jedoch, die der Liebesromanze gewidmet sind, dem Auf und Ab von Teenagergefühlen, kann man wohl nur ertragen, wenn man zwischen 14 und 17 Jahre alt ist. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PF.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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