Alles über die Musik
- Autor*in
- Friese, Inka
- ISBN
- 978-3-473-32923-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schargan, Constanze
- Seitenanzahl
- 16
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- Sachliteratur
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2020
- Preis
- 19,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Thema Musik wurde von TipToi schon mehrfach aufgegriffen:
"Schönste Lieder" gab es schon für Kinder, für unterwegs und für Weihnachten; "Die Welt der Musik" und "Expedition Wissen Musik", "Die monsterstarke Musikschule (Spiel)" und "Musik aus aller Welt" gab es auch schon. Nun sollen die Kinder „alles“ über die Musik erfahren.
Beurteilungstext
Das Buch bietet – wie gewohnt – auf acht Doppelseiten jeweils ein Thema:
Was ist Musik und woher kommt sie? – Was ist in der Musikschule los? – Wie musizierst Du? – Wie hat Musikhören sich verändert? – Wie bewegen wir uns zur Musik? – Wozu ist Musik nützlich? – Wie kann Musik Grenzen überwinden?
Dabei kann man wieder zwischen verschiedenen Interaktionen wechseln, Spiele auswählen, Lieder anhören, grundsätzliche Infos zum Thema anhören, mit Hilfe diverser Quizze sein Wissen testen.
Die Kinder erfahren, wie ein Lied entsteht, lernen im historischen Rückblick den Unterschied zwischen kirchlicher und weltlicher Musik und die Entwicklung von der Hausmusik über das Radio, den Plattenspieler, Kassettenrekorder bis zum MP-3-Player, die Beziehung zwischen Musik und unterschiedlichen Tänzen, die Wirkung auf die eigene Gefühlswelt. Und auch die Warnung, Kopfhörer nicht zu laut einzustellen, fehlt nicht.
Alles sehr komplex, interessant und informativ.
Leider ist die Aufbereitung überhaupt nicht zufriedenstellend und die Kinder legen den Stift nach kurzer Zeit entnervt zur Seite:
Bonny und Bruno führen die Kinder durch das Buch. Sie wohnen in einem Mehrfamilienhaus – diese Info bekommt man auf der ersten Seite an jeder Stelle, egal ob man eine Frau, einen Mann, zwei Jungs, einen Jungen und ein Mädchen oder den leeren Tisch anklickt.
Klickt man auf einen Vogel, hört man Hubschraubergeräusche, der Schmetterling zwitschert und beim Hubschrauber hört man Naturgeräusche; bei der Bäckersfrau mit dem Kuchenblech wird erklärt, dass man historische Pfeifen gefunden hat. Beim Herd tropft der Wasserhahn (der nirgends in der Küche zu sehen ist), Mutter kündigt an, ein Schlaflied zu singen – man sucht es vergeblich.
Das sind nur einige Beispiele, das Problem zieht sich durch das ganze Buch.
Ein weiteres Problem ist die sprachliche Gestaltung. Ohne „Punkt und Komma“ erfährt man, dass ältere Menschen ein Hörgerät benötigen und Babys schon im Mutterleib hören können.
Oder der Jazz wird erklärt und ohne Pause die Geschichte über Haydns Papagei erzählt.
Die Geschichte über Bruder Jakob geht nahtlos über in die Information zu den Hunden, die sich auf der Straße treffen.
Der Erklärung, dass Ampeln das sichere Überqueren der Straße ermöglichen folgt im gleichen Atemzug die Erklärung, woher das Radio seinen Namen hat (das an dieser Stelle nirgends zu sehen ist).
Wir erfahren, dass Bach einen ganz berühmten Chor leitete und das bekannteste Streichinstrument die Geige sei. Alles in einem Atemzug, ohne dass man erneut auf irgendein Symbol getippt hätte.
Das Buch wäre sehr empfehlenswert, die Themen sind gut ausgewählt, man kann sich lange damit beschäftigen, aber es wirkt in der Ausführung wenig sorgfältig und macht den Kindern keinen Spaß.
Schade.
Und: Schilfkolben am Strand abzuschneiden, um daraus Flöten zu basteln, mag ja durchaus verlockend, aber keine Empfehlung in einem anspruchsvollen Kinderbuch sein.