Alles super normal - Ich so, Du so

Autor*in
Labor Ateliergemeinschaft (Autorenteam Fellehner u.a. ),
ISBN
978-3-407-82316-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Fellehner, Christopher u.a.
Seitenanzahl
175
Verlag
Gattung
SachliteraturTaschenbuch
Ort
Weinheim Basel
Jahr
2017
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Buch zum Schmökern, zum Innehalten, zum Diskutieren.... und man kann Antworten finden auf die Frage `Was ist normal?`.
Eine Gruppe junger Autoren versucht auf sehr unterhaltsame Weise, jungen Lesern Anregungen zum Nachdenken zu geben.
Dabei wird eine große Themenvielfalt ebenso angeboten wie eine äußerst abwechslungsreiche Gestaltung durch den Einsatz unterschiedlicher Illustrationsmöglichkeiten. Insgesamt ist das Buch ein Appell, die Einzigartigkeit der Menschen im Blick zu behalten.

Beurteilungstext

Die Labor Ateliergemeinschaft besteht aus 10 Personen, die als Autoren und Illustratoren sich mit dem vorliegenden Buch vorgenommen haben, den Begriff `normal` auf vielfältige Weise zu beleuchten und mit vielen Beispielen mit Inhalt zu füllen. Bereits in der Innenklappe des Umschlags hinten und vorn im Buch werden in Form von Sprechblasen Ausdrücke und Ausrufe aus der Alltagssprache abgebildet, wie z.B. „Setz dich normal hin!“ oder „Findest du das normal?“. So wird der Jugendliche schon eingestimmt auf das Thema und kann sich selbst und die Erwachsenen um ihn herum in ihren sprachlichen Äußerungen wiederfinden.

Dieses Buch soll also Gesprächsanlässe bieten und helfen, Antworten zu finden auf die Fragen: Wann und warum bewerten wir andere Menschen oder andere Verhältnisse mit den Adjektiven normal und unnormal? Ist unnormal sein etwas Gutes oder Schlechtes? Wer bestimmt, was normal ist? Wer sich `unnormal` verhält, fällt aus dem Rahmen und zeigt kein gewöhnliches, gewohntes Verhalten.

Es gelingt den Autoren, diesen Vorgang auf eine sehr vielfältige Weise zu erspüren und darzustellen. Die Themen: Gefühle, Komplexe, Neigungen, Vorurteile, Klischees sind attraktiv verpackt. Kleine Geschichten im Comicstil, witzige Fotografien mit Kindern, originelle Zeichnungen und gut verständliche Texte dienen als Präsentationsmittel. Darüber hinaus haben sie u.a. Erwachsene um ihre ganz persönliche Kindheitsgeschichte gebeten und Fragebögen für Kinder aus verschiedenen Ländern entwickelt, verteilt und abgebildet. Der Begriff „normal/unnormal“ wird von verschiedenen Seiten betrachtet, interpretiert und in überraschende Zusammenhänge gesetzt. Es lässt sich schnell festmachen, dass dieser Begriff als Bewertung von Aussehen, Ansichten und Verhalten von Menschen gemacht ist und deshalb auch von Menschen wieder verändert werden kann.

Der Satz `Du bist doch nicht normal`, der ursprünglich vorwurfsvoll in ganz unterschiedlichen Situationen Verwendung findet, kann von Leser*innen am Ende des Buches getrost verworfen werden. `Das ist zwar nicht alltäglich und üblich, aber erstaunlich.` So könnte die neue Sichtweise ausgedrückt werden. In diesem Buch werden die Situationen benannt, in denen jeder von uns sich einmal anders fühlt oder sich im Vergleich mit anderen Menschen anders verhält. Dieses Gefühl des Anderssein wird aber nicht bewertet. Das Buch ist daher nicht nur ein Plädoyer für den offenen Umgang miteinander, sondern auch eine Beschreibung der Einzigartigkeit des Einzelnen.

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Veröffentlicht am 02.04.2018