Alles ist gut

Autor*in
Wicke-Schreiber, Edith
ISBN
978-3-522-43705-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Holland, Carola
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Rummelplatz, ein Eis und ein roter Luftballon. Alles ist gut. Doch plötzlich macht sich der Luftballon selbstständig, und nichts will mehr gefallen. Zum Glück weiß es der Vater besser...

Beurteilungstext

Es ist genau der richtige Luftballon, den der Vater seinem Jungen gekauft hat; rot und groß, ihn will der Junge gut festhalten. Doch plötzlich schwebt er davon, wird kleiner und kleiner, und droht am Horizont zu verschwinden. Das Eis will nicht mehr schmecken, der Rummelplatz macht keinen Spaß mehr. Nein, auch einen anderen Luftballon möchte der Junge nicht. Er will diesen, seinen Luftballon. Zu allem Überfluss freut sich der Vater auch noch. Warum? Vielleicht hat der Luftballon einen Geheimauftrag, mutmaßt der. Wie ein Luftballon im letzten Jahr, der zwei Bergsteiger, einen Vater und einen Sohn gerettet hat. Der Vater weiß die Geschichte zu erzählen, der Junge staunt. Und was wäre passiert, hätte jemand diesen Luftballon festgehalten? Wenn er sich nicht auf die Reise zu seinem Geheimauftrag hätte machen können? Nicht auszudenken. Nun ist der Junge versöhnt, er schaut dem kleinen roten Punkt hinterher. Gut, dass es den Vater gibt. Gut, dass es den Luftballon gibt. Alles ist gut!
Ganz anrührend ist diese Geschichte, so alltagsnah und doch fantastisch. Situationen wie diese kennt jeder. Die Enttäuschung, die auf große Freude folgt. Die Leere, die ob der Sinnlosigkeit erfühlt wird. Und dann ganz überraschend der Vater, der dem ganzen einen neuen Sinn zu geben weiß, einen größeren, wichtigen. Das versöhnt und weckt Freude. Ein wichtiger Schritt.
Edith Schreiber-Wicke erzählt diese Geschichte an der Grenzlinie von Erzähler und Protagonist. Die dichte, manchmal fragmentarische Sprache spiegelt auch die Innenwelt des Jungen, seine Gedanken und Gefühle wider. Dadurch entwickelt die Geschichte eine starke Intensität. Der Leser wird hineingezogen, und trauert, wundert, hofft und freut sich mit, ist selbst Teil der Geschichte. Die Bilder Carola Hollands reduzieren auf prägnante Formen, die ganz dem Verlauf der Geschichte gemäß im Bild inszeniert werden. So nimmt der große Ballon am Anfang fast das ganze Bild ein. Dann wird er aber mehr und mehr zum Teil einer Geschichte, die Raum benötigt. Ganz klein ist er am Ende, und der Junge schaut ihm nach. Glücklich.
Mit "Alles ist gut" ist den beiden Künstlerinnen ein Kunstgriff gelungen. Diese anrührende Geschichte kann auch in einer Form - in Text und Bild - miterlebt werden, die Spaß macht und authentisch wirkt. Sie ist ausdrücklich zu empfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010