Alles Familie
- Autor*in
- Maxeiner, Alexandra
- ISBN
- 978-3-941411-29-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kuhl, Anke
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Klett Kinderbuch
- Gattung
- Sachliteratur
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Während Ben zuhause einen Papa, eine Mama und eine Schwester hat, leben Leonies Eltern getrennt. Und wo Jakob die Grenze seiner Familie ziehen soll, ist bei näherer Betrachtung äußerst kompliziert zu bestimmen. Zum Glück gibt es dafür das neue Buch "Alles Familie!", das mit seiner äußerst anschaulichen und unverkrampften, humorvollen und doch ernsthaften Art Ordnung in manches Wirrwarr zu bringen vermag.
Beurteilungstext
Die Familie ist eine uralte soziale Einheit, die im Leben der Menschen von zentraler Bedeutung ist. Und dennoch haben sich gerade in den letzten Jahrzehnten die Vorstellungen und Praxen von Familienleben derart verändert, dass ein einheitliches Erfahrungsfeld nicht mehr gegeben ist. Jede Familie ist einzigartig, auch wenn es natürlich Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt. Dadurch wird es aber viel schwieriger zu bestimmen, wer eigentlich zur Familie gehört und was eine Familie letztendlich ausmacht. Das neue Buch von Alexandra Maxeiner und Anke Kuhl versucht hier einige ordnende Betrachtungen anzustellen.
Äußerst humorvoll, an unspektakulären Beispielen entlang, führen die Autorinnen die unterschiedlichsten Formen des möglichen Familienzusammenlebens vor. Angefangen von den Stammesstrukturen der Urmenschen, über die historische Großfamilie bis hin zur gegenwärtigen Kleinfamilie, Patchworkfamilie oder Regenbogenfamilie wird nahezu jede denkbare Familienkonstellation gezeigt. Im Stile eines Bilderbuchs beschränken sich die Autorinnen auf minimale Texte, die durch komische vignettenartige Illustrationen ergänzt werden; nicht ohne gerade in den Bildern manch unterschwelliges Harmonie- oder Konfliktpotenzial anzudeuten, das die jeweilige Lebensgemeinschaft charakterisiert. Auch die Eigen- und Einzigarten mancher Familien, Beziehungskonstellationen der Akteure, Werte und Konflikte des Zusammenlebens und die Grenzen der Familie wie Wahlverwandtschaften geraten in den Blick.
Das Buch überzeugt wegen seiner Dichte und Vielfalt, die sich in den mannigfachen vorgestellten Konstellationen und Dimensionen des Familienlebens konkretisiert. Das Buch ist knapp gehalten, aber nicht oberflächlich. Es kann zum Anknüpfungspunkt für das Nachdenken über das eigene Leben und persönliche Erfahrungen werden und damit auch Selbst-Bewusstsein fördern. Das nicht auch zuletzt durch die am Ende des Buches eröffnete Möglichkeit, die eigene Familie nun selbst vorzustellen. Es ist bereits jüngeren Kindern zugänglich, aber auch für ältere Leser durchaus ergiebig.
So liegt hier ein anregendes und tiefsinniges, unkompliziertes und extrem relevantes Buch vor, das allen Interessierten mit Nachdruck zu empfehlen ist.