Akwaaba – Ein Sommer in Afrika

Autor*in
Fuchs, Thomas
ISBN
978-3-522-17755-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
349
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die sechzehnjährige Josefina aus Hannover ersteigert bei einer Internetauktion ein afrikanisches Dorf für ihre Schwester Liv. Weil diese das Dorf aber nicht haben will, behält Josefina es selbst. Bei einer Reise nach Afrika und in ihr Dorf verliebt sich Josefina in Malcolm, den Sohn des Dorfhäuptlings.

Beurteilungstext

Der Buchumschlag zeigt auf der Vorderseite ein Foto, auf dem ein Mädchen in den Armen eines Dunkelhäutigen zu sehen ist. Diese Wahl erscheint ungeschickt, da die Leser die Protagonistin vermutlich mit dem dargestellten Mädchen gleichsetzen werden. Ohne eine fotografische Abbildung wäre die Phantasie der Leser stärker gefordert und weniger eingeschränkt.
Liest man das Buch als Adoleszenzroman mit dem vordergründigen Thema Liebe, erhält man realistische und liebevolle Einblicke in die Gefühlswelt einer Jugendlichen, die vor allem für Mädchen im Alter von etwa vierzehn Jahren interessant sind und Identifikationsmöglichkeit bieten. Auch wenn in dem Buch Themen wie „Dritte Welt“, „Ausbeutung“ und „Rassismus“ angesprochen werden, eignet sich das Buch nicht für den Einsatz im Unterricht. Das liegt zunächst einmal daran, dass Jungen hier wenig Bezug zu ihrer Lebenswirklichkeit finden werden. Die Häufung von unrealistischen Ereignissen, angefangen bei der Internetauktion und dem darauf folgenden enormen Medieninteresse, über die ausgezeichneten Deutschkenntnisse des Dorfhäuptlings bis hin zu der kostenlosen Afrikareise, die Josefina machen kann, wird bei kritischen Lesern negativ auffallen. Der Autor skizziert eine sehr reife, selbständige und erwachsene Sechzehnjährige, sodass einige Leserinnen sicher Schwierigkeiten haben werden, sich mit dieser Seite Josefinas zu identifizieren.
Positiv zu nennen ist, dass aktuelle Trends der Jugendlichen aufgegriffen werden, so zum Beispiel der Besitz eines Handys und der selbstverständliche Umgang mit dem Internet. Allerdings wirken die Bemühungen des Autors, die Sprache der Jugendlichen zu benutzen, auf junge Leser sicherlich etwas komisch oder befremdlich: „Ey, Leute, ich und Erik haben da eine fette Idee. Wir machen einen Event! Ich habe da einen Typen kennen gelernt, der ist ghanaischer Musiker und voll angesagt.“ (S. 81).
Wer einen unterhaltsamen Liebesroman lesen will, sich für das Land Afrika und dessen Kultur interessiert und detaillierte Landschaftsbeschreibungen mag, wird sicher nicht enttäuscht werden. Für eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen eignet sich das Buch allerdings nicht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von jp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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