Afrika, wie ist es da

Autor*in
Schulz, H.Krüss, J. u.a.
ISBN
978-3-551-18344-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tessmer, S.Wilharm, S. u.a.
Seitenanzahl
144
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch führt uns in ferne Länder des afrikanischen Kontinents und erzählt in farbenprächtigen Bildern vom dortigen Leben. Es enthält Geschichten, die in Afrika vielen Kindern bekannt sind. Peter Krämer, der Leiter des Projekts „Schulen für Afrika“ hat diese ausgewählt und für Kinder nach Alter gestaffelt zusammengestellt.

Beurteilungstext

Das Buch führt uns in ferne Länder des afrikanischen Kontinents und erzählt in farbenprächtigen Bildern vom dortigen Leben. Es enthält Geschichten, die in Afrika vielen Kindern bekannt sind. Peter Krämer, der Leiter des Projekts „Schulen für Afrika“ hat diese ausgewählt und für Kinder nach Alter gestaffelt zusammengestellt. Das Vorlesebuch enthält 27 Geschichten ab 3 Jahren, 5 Jahren und 7 Jahren. Diese Geschichten werden kindgerecht erzählt und bringen den Lesern die Bewohner Afrikas und ihre Lebensumstände näher. Mit verschiedenen Charakteren, vom Zauberer bis hin zum Straßenkind, wird dabei der Leser unterhalten.
Da sitzen z.B. vier Kinder aus Ghana unter dem Baobab, so heißt in Afrika der Affenbrotbaum. Sie erzählen sich Geschichten, wie der Baum entstanden ist. Jedes Kind hat seine ganz eigene Geschichte und bald beginnen sie zu streiten, welche die wahre ist. Sie fragen die alte Frau des Dorfes, die ihnen eine ganz andere Version erzählt und die Kinder Toleranz und Verständnis lehrt. Bekannte afrikanische Fabeln, die erzählen, wie die Tiere ihre Farbe bekamen oder wie die Schildkröte den Elefanten und das Nilpferd an der Nase herum führt, wechseln im Buch ab mit Geschichten, die vom Alltag afrikanischer Kinder erzählen. Da geht es ums Wasser holen oder um den Hunger der Straßenkinder Emanuel und Bilali, um Sintaju, der unbedingt zur Schule gehen will und um Marie, die ihre Großmutter in Burkina Faso besucht. Bei vielen dieser kurzen Erzählungen aus und über Afrika kommen zumindest erwachsenen Lesern Märchen, Legenden oder Geschichtenklassiker aus der eigenen Kindheit in den Sinn. So erinnert beispielsweise die Geschichte von Temeo und seinem Onkel Meja an das berühmte Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“. Onkel Meja geht doch tatsächlich König Tonder, der Fisch, den man nur alle zehn Jahre fangen kann, ins Netz. Natürlich hat derjenige, der ihn fängt, einen Wunsch frei. Doch was wünscht sich Onkel Meja? Er möchte nur noch drei weitere große Fische fangen. Auf Temeos alternative Wunsch-Vorschläge hat der Onkel überraschende Antworten parat.
Die Geschichten sind in sich abgeschlossen und von verschiedenen Autoren verfasst, was für Abwechslung und für umfassende Einblicke in diese für Kinder noch fremde Welt sorgt. Bereits im Kindergarten- und Grundschulalter wird unser Bild von der Welt und von Menschen unterschiedlicher Kulturen geprägt, Offenheit und Neugier oder auch vorurteilsbehaftete Bilder werden grundgelegt. Umso wichtiger ist es, schon in diesem Alter Fragen der Kinder zu fremden Kulturen und Kontinenten, wie z.B. Afrika zu beantworten. Die Geschichten sollten authentisch sein und keine heile Welt vorgaukeln. Die ausgewählten Geschichten haben mehrere Dimensionen, die das Zusammenleben der Menschen und ihre Traditionen beleuchten und zum Vergleich mit dem eigenen Umfeld anregen. Außerdem enthalten viele der Geschichten eine kleine Lehre und regen zum Nachdenken an. Damit sind sie Literatur im besten Sinne. Die meist farbigen Illustrationen sind so verschiedenartig wie auch die Geschichten. Sie stimmen den Leser auf das fremde Land ein und haben direkten Bezug zum Text. Für diejenigen, die keinen zum Vorlesen parat haben oder auch mal nicht selbst lesen wollen, enthält das Buch auch eine CD mit neun der Geschichten.
Im Anschluss der Geschichten gibt es einen Bericht aus dem wahren Leben. Er beinhaltet das Recht auf Bildung, den Schulalltag eines 13 jährigen Jungen namens Manjo aus Madagaskar sowie Informationen zur Initiative „Schulen für Afrika“. Im Anhang findet sich eine Liste der Autoren mit einer Kurzbiografie. Das Buch schließt mit einem Quellenverzeichnis ab.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ka.
Veröffentlicht am 01.01.2010