Adam und Eva

Schlagwörter

• Liebe
• Religion

Teaser

Hier wird die Schöpfungsgeschichte religionsfrei in Anlehnungen an die Genesis aus der Bibel erzählt. Im Vordergrund steht das Liebespaar Adam und Eva. Es ist der erste Band einer Reihe „Big love“, in dem die großen Romanzen der Welt-, Literatur- und Kulturgeschichte erzählt werden.

Beurteilungstext

Der Einband ist sehr farbenprächtig gestaltet und macht gleich neugierig auf den Inhalt des Buches. Auf der Titelseite führt Eva Adam an der Hand durch einen bunten, blühenden Garten mit Schmetterlingen. Beide gucken sehr unternehmungslustig. Die Schlange windet sich um eine Dschungelpflanze und beobachtet das Liebespaar mit einem schelmischen Grinsen. Auf der Rückseite des Einbands ist die gleiche Zeichnung wie auf der vorderen Seite, jedoch fehlen Adam und Eva und die Schmetterlinge, dafür steht dort eine Inhaltsangabe und der Autor und die Illustratorin werden vorgestellt.

Hier beginnt die Schöpfungsgeschichte damit, dass Licht ins Dunkel kommt. Die Doppelseite ist überwiegend mit dunkelbraunen Meeresbewohnern gestaltet. In der rechten oberen Ecke gibt es einen graublauen Himmel und einen dunkelblauen See zu sehen. Es gibt nur zwei kurze Sätze. Auf der nächsten Doppelseite gibt es das Dunkelbraune nur noch am unteren Rand. Ein Fluss fließt durch die Landschaft und führt in einer Welle ein kleines Menschenkind mit sich. Wieder gibt es nur zwei Sätze als Erklärung.

Auf der nächsten Doppelseite gibt es jetzt mehr Text. Das Menschenkind ist gewachsen und sitzt inmitten einer Wasserlache auf einem Stein. Das Kind fragt sich, was es da allein auf dem Stein soll. Da wächst auf der anderen (Buch-)Seite ein Garten. Nicht Gott oder Allah ruft, sondern der Garten. Er ruft „Adam komm rüber.“ Und man sieht, wie der Junge in den Dschungel geht.

Jetzt gibt es mehr Text und auf den Bildern sieht man, wie Adam wächst und es sich im Garten gut gehen lässt. Er gibt den Tieren und Pflanzen nach Aufforderung des Gartens Namen und isst die Früchte. Doch irgendwann wird es Adam langweilig. Da gibt ihm der Garten Eva. Eva bringt nun Stimmung in den Garten. Sie erfindet den Obstsalat, spielt mit Adam Mensch-ärgere-Dich-nicht. Sie machen zusammen Yoga und Picknick. Sie schwören sich ewige Liebe und auch der Garten ist zufrieden.

Die Schlange gibt Eva einen Apfel vom Baum der Wahrheit, dessen Früchte eigentlich für Adam und Eva verboten sind. Doch die Früchte schmecken im Obstsalat so gut. Als der Garten erkennt, dass Adam und Eva von den verbotenen Früchten gegessen haben, schmeißt er sie aus dem Paradies. Wie wütend der Garten ist, sieht man an der größeren Schrift.

Jetzt merken Adam und Eva, dass sie nackt sind, dass sie frieren, aber sie halten zusammen, weil sie sich lieben. Sie haben die Erkenntnis, dass der Garten mit dem Rauswurf erreichen wollte, dass sie sich ihren eigenen Garten errichten sollen. Auf der letzten Doppelseite sieht man ein Haus mit Garten. Im Garten steht eine Kaffeetafel und ein Liegestuhl. Wäsche hängt auf der Leine und ein modernes Paar spielt mit Kindern.

Die Erkenntnis aus dem Buch ist, dass alles immer das erst Mal ist, manches sich wiederholt, einiges verloren geht, aber eines bleibt immer gleich: die Liebe.

Ein modernes Märchen in Anlehnung an die biblische Schöpfungsgeschichte. Es ist humorvoll und kindgerecht geschrieben. Der Text und die Zeichnungen sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Durch die Farbauswahl kann man die jeweilige Stimmung im Verlauf der Geschichte erahnen. Viele Details animieren zum genaueren Hinsehen. Es gibt immer wieder etwas zu entdecken. Da ist zum Beispiel ein kleines Äffchen, das im Text gar nicht erwähnt wird, in den Illustrationen aber immer wieder auftaucht, so dass der oder die Betrachtende dazu neigt, dieses auf jeder Seite zu suchen.

Der Text ist knapp in kurzen Sätzen geschrieben. Es gibt Wortspiele. Saloppe Ausdrucksweise. Hervorgehobene Sätze und/oder Worte um Stimmung auszudrücken. Ein Buch zum Vorlesen, das auch gut für Leseanfänger*innen geeignet ist. Mit diesem Buch kann die Schöpfungsgeschichte den Kindern schon im Kindergarten vertraut gemacht werden. Die „Weisheiten“ über die Liebe bringen die älteren Betrachter*innen und Leser*innen zum Nachdenken.