Ada und die künstliche Blödheit. Ein Roboter auf der Flucht
- Autor*in
- Gehm, Franziska
- ISBN
- 978-3-7571-0018-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Jeschke, Stefanie
- Seitenanzahl
- 240
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- Buch (gebunden)KrimiScience Fiction
- Ort
- Hamburg
- Reihe
- Ada und die künstliche Blödheit Band 1
- Jahr
- 2024
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüre
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
KI – Künstliche Intelligenz – ist auf dem Vormarsch und es ist nur logisch, dass sie auch in der Kinderliteratur thematisiert wird.
Im vorliegenden Buch gelingt das auf sehr amüsante Art.
Beurteilungstext
Ada hat mehrere Jahre gespart, um die Erfüllung ihres dringenden Geburtstagswunsches – eine „Froindin“, einen humanen Roboter, einen Androiden – zu beschleunigen. Und heute ist es tatsächlich soweit! Die Lieferung verläuft allerdings schon etwas unerwartet, es hämmert wild an der Tür, Ada wird umgeschmissen und die Froindin entpuppt sich schließlich als Froind.
Gut, Ada ist kompromissbereit. Bei der ersten Kontaktaufnahme offenbart er allerdings nicht das erwartete brillante Wissen, benimmt sich gar merkwürdig und gesteht schließlich, dass er aus der Fabrik geflüchtet sei, weil er als Fehlkonstruktion vernichtet werden sollte. Und tatsächlich fordert ein Suchtrupp Auskunft, die Ada allerdings verweigert. Sie versteckt ihren fehlkonstruierten Froind.
Am nächsten Tag wird die „echte“ Froindin geliefert. Doch auch hier läuft alles schief und Adas eigentliches Ziel, die Mitschüler zu beeindrucken und von ihnen wahrgenommen zu werden, erreicht sie nicht. Letztendlich erfährt Ada, dass die Produktion der ganzen Woche Schrott ist und in die Fabrik zurückgeführt wird. Mit Ausnahme ihres Froindes, doch diese Wendung sei hier nicht verraten.
Insgesamt spiegelt uns die Geschichte unsere nicht allzu ferne Zukunft wider: Zu den Mahlzeiten gibt es Insekten und Kartoffel-Algenauflauf, die Zufuhr der noch erlaubten Kalorien wird mitgeteilt, natürlich mittels KI, der öffentliche Verkehr verläuft ausschließlich über selbstfahrende Shuttle, E-Bikes u.ä., die perfekt ökologische Wohnsiedlung ist so konzipiert, dass sich ein Gefühl von Behaglichkeit einfach nicht einstellen will.
Im Gegensatz dazu lebt Adas Opa, der in der ganzen Geschichte präsent ist, seinen Alltag in einem richtigen kleinen Museum alter Dinge. Und auch Ada kommt allmählich zu der Erkenntnis, dass das Perfekte vielleicht gar nicht erstrebenswert ist, weil es keine Überraschungen bietet.
Die Geschichte entwickelt sich zwischenzeitlich zum Krimi, ist ungemein lustig und warmherzig geschrieben und man amüsiert sich zum Beispiel köstlich, wenn sich Adas Froind dem kleinen Saugroboter formvollendet vorstellt und ihn fast zärtlich wie einen kleinen Kumpel behandelt.
Die Sprache ist gespickt mit englischen Worten, die sich allerdings aus dem Kontext gut erschließen.
Das Cover ist ein fröhlicher „Hingucker“, der Text wird ab und zu durch witzige schwarz-weiß-Illustrationen unterbrochen.
Das Buch ist ein herrlicher Spaß, regt aber auch zum Nachdenken an. Darüber, ob eine so sterile, perfektionierte Zukunft wirklich erstrebenswert ist?