Ada und die Künstliche Blödheit. Ein Roboter auf der Flucht
- Autor*in
- Gehm, Franziska
- ISBN
- 978-3-7571-0018-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Jeschke, Stefanie
- Seitenanzahl
- 240
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Hamburg
- Reihe
- Ada und die Künstliche Blödheit Band 1
- Jahr
- 2024
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüre
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Franziska Gehm legt mit diesem Trilogie-Auftakt eine aberwitzige Dystopie vor, in der das alltäglich Leben mit Künstlicher Intelligenz urkomisch auf die Spitze getrieben und ironisch gebrochen ist. Der Kinderroman hat viel Witz und Tempo und überzeugt mit einer rasanten Story, die krimiartige Elemente aufweist.
Beurteilungstext
Sehnsüchtig wartet die Protagonistin Ada auf ihre künstliche Lernfroindin, mit deren Hilfe sie noch bessere Schulleistungen erzielen möchte. Doch es kommt zu einer folgenschweren Verwechslung. Statt der künstlichen Intelligenz stürmt ein verrückter Roboter in Adas Leben, der sich als die titelgebende künstliche Blödheit entpuppt. Offenbar handelt es sich um eine Fehlkonstruktion, denn der wilde Roboter weist viel zu viele menschliche Eigenschaften und innere Widersprüche auf. Der einzige, der sich sofort mit dem Blöd-Bot anfreundet, ist Adas Opa, der mit ihm gemeinsam Musik aus den 1980er Jahren anhört. Überhaupt ist der Großvater aus Adas Sicht antiquiert, da er auch solchen Retro-Aktivitäten wie Lesen nachgeht. Franziska Gehm konstruiert ein urkomisches Zukunftsszenario, das einerseits überbordende Komik erzeugt, andererseits auch sehr zum Nachdenken anregt. Adas Welt ist voller hochentwickelter Technologie, Autos fahren von selbst, die Mutter relaxt, indem sie „irgendein Multiplayer-Online-Battle“ (S. 70) kämpft. Der in den 1980er Jahren geborene Großvater schafft ein historisches Gegengenwicht und möchte lieber Würstchen aus der Dose essen, was den ökologischen Ernährungsweisen der Mehrheit entgegensteht. Er und der menschliche Roboter, der sich am Ende als Nachahmung eines verlorenen Sohnes einer Konzernchefin enttarnt, regen zur Reflexion über den menschlichen Umgang mit Technik an und auch über Menschlichkeit in weiterer Perspektive. Die Künstliche Blödheit trifft immer mehr auf Sympathien:
„Vielleicht gerade weil KB nicht auf alles eine Antwort wusste, nicht alles richtig machte. Das war menschlich, und die meisten Menschen mochten, was ihnen ähnlich war, denn das machte ihnen keine Angst.“ (S. 195)
Durch diese narrative Anlage gelingt es Franziska Gehm, große philosophische Themen mit Komik und Spannung zu verbinden. Der Kinderroman fragt, was wirklich wichtig ist im Leben und worauf es im Miteinander ankommt. Man darf freudig gespannt sein, wie es mit Ada und der so liebenswerten Künstlichen Blödheit im nächsten Band weitergeht.